Vor- und Nachteile von Latex-Wandfarbe

Aktualisiert am

Latex-Wandfarben sind gut geeignet für den Anstrich von Räumen mit hohem Reinigungsbedarf und haben ähnliche Eigenschaften wie die Lotusblume.

Unterschiede zwischen Latex-Wandfarben

Die original Latex-Wandfarben enthalten die Milch des Kautschukbaums, aus der das natürliche Latex gewonnen wird. Die aus dem natürlichen Rohstoff gewonnenen Farben zeigen einen ähnlichen Effekt wie die berühmte Lotusblume, die Wasser wie von Zauberhand abperlen lässt. Auf diese Weise lassen sich Verschmutzungen leicht von der Wand abwaschen, ohne den Anstrich selbst zu beschädigen. Aufgrund ihrer kostspieligen Herstellung und der wertvollen Rohstoffe ist Latex-Wandfarbe allerdings sehr teuer und wurde mittlerweile weitgehend von der Latex-Dispersionsfarbe abgelöst.

Latex-Dispersionsfarben sind Wandfarben, die mehr oder weniger hohe Kunstharzanteile als Bindemittel enthalten. Die Kunstharze machen es möglich, dass eine Latex-Dispersionsfarbe dieselbe Funktionalität wie original Latex-Farben aufweist. Allerdings enthalten Latex-Dispersionsfarben kein Latex mehr. Dafür sind sie wesentlich günstiger im Einkauf und lassen sich in ihrer Beschaffenheit flexibler variieren. Die Bezeichnung der Dispersionsfarben als Latexfarben gründet sich also nicht auf den darin enthaltenen Stoff, sondern auf den Eigenschaften der Farben. So gibt es nach der DIN-Norm EN 13 300 fünf Klassen, welche die Wasser- und Scheuerbeständigkeit von Beschichtungsstoffen bestimmen. In die ersten beiden Klassen reihen sich wasser- und scheuerbeständige Farben ein, die als Latexfarben deklariert werden.

Vor- und Nachteile von Latex-Dispersionsfarben

Original Latexfarbe ist äußerst strapazierfähig und vor allem für Flächen gedacht, die geputzt und gescheuert werden müssen. Als Innenfarbe wird sie häufig in der Küche, im Kinderzimmer, in Hausfluren und auch in besonders hygienesensiblen Bereichen, wie zum Beispiel Krankenhäusern und auch Küchen in Großbetrieben, eingesetzt. Allerdings sind die Farben wenig oder gar nicht atmungsaktiv und wasserundurchlässig. Die betreffenden Räume müssen immer gut belüftet sein, da sie sonst Schimmel ansetzen könnten. Zudem kann sich Hitze in den Räumen stauen, da die natürliche Luft- und Wasserzirkulation eingeschränkt ist. Ein "Atmen" der Wände, also eine natürliche Luftzirkulation, ist mit diesem Anstrich ausgeschlossen. Ein weiteres Problem ist das Überstreichen von original Latex-Wandfarben. Diese müssen vor einem neuen Anstrich erst abgetragen werden.

Bei Latex-Dispersionsfarben wurden diese Nachteile durch Beigaben von Kunstharzen und anderen Stoffen minimiert. So lassen sich bei diesen abgestufte "Latexeffekte" wählen. Neben den Nassabriebklassen Eins und Zwei gibt es auch die für Latexfarben maßgeblichen Glanzabstufungen nach der DIN-Norm EN 13 300, beispielsweise nach glänzend, mittlerer Glanz und matt. Sie bestimmen nicht nur das optische Erscheinungsbild der Oberflächenstruktur, sondern auch die funktionalen Eigenschaften.

Seidenlatex teilt sich in die Kategorien seidenglänzend und seidenmatt auf. Seidenglänzender Latex-Anstrich verleiht der Farbe einen effektvollen Glanz und betont die Oberflächenstruktur, was zu schönen Effekten führen kann. Allerdings betonen seidenglänzende Latexfarben auch Korrekturen und Unebenheiten der Wand. Zudem geht der Glanz einer Farbe nicht nur mit optischen, sondern auch mit funktionalen Eigenschaften einher. Glänzende Latexfarben sind am strapazierfähigsten. Sie lassen sich besonders leicht reinigen, dafür müssen sie jedoch beim Überstreichen am aufwendigsten bearbeitet werden. So müssen sie zum Auftragen einer neuen Dispersionsfarbe mindestens aufgeraut, wenn nicht abgetragen werden. Die seidenmatte Glanzklasse für Latexfarben ist nicht ganz so strapazierfähig. Dafür verdeckt sie Unebenheiten an der Wand besser und lässt die Überstreichung einer Dispersionsfarbe besser zu.

Der Nachteil von Latex-Dispersionsfarben gegenüber den Wandfarben mit echtem Latex ist, dass deren Qualität ganz besonders vom Hersteller abhängig ist und keine natürlichen Bindemittel, sondern Kunstharze verwendet werden. Der Nachteil von Latex-Dispersionsfarben gegenüber herkömmlichen Wandfarben ist, dass sie weniger atmungsaktiv sind und vor einem neuen Anstrich je nach Glanz- und Nassabriebklasse bearbeitet werden müssen. Dafür können sie flexibler als echte Latex-Farben eingesetzt werden und sind wesentlich strapazierfähiger als herkömmliche Farben.

Kontaktieren Sie Handwerker, um einen genauen Kostenvoranschlag für Ihren Auftrag zu erhalten.