Fugenmasse aus Acryl lässt sich ähnlich glattziehen wie die Massen aus Silikon. Sie unterscheiden sich in der Verarbeitung kaum.
1. Unterschiede zwischen Acryl und Silikon
Bevor es um die Verarbeitung und das Glätten geht, ist es wichtig, den Einsatzbereich zu kennen. Fugenmasse aus Acryl ist weniger elastisch als Silikon und weist kein Wasser ab. Das Material bleibt leicht porös und ist überstreichbar. Die Masse ist daher nicht für den Nassbereich geeignet. Die Verarbeitung von Acryl und Silikon ist identisch.
2. Abkleben der Kanten
Damit die Fugenmasse nicht den angrenzenden Bereich neben den Fugen bedeckt, ist es sinnvoll Malerkrepp aufzukleben. Das spart einiges an Reinigungsarbeiten. Acryl lässt sich etwas leichter abwischen als Masse der Silikonfugen, da es nicht klebt. Trotzdem ist es einfacher abzukleben, als zu wischen.
3. Das Werkzeug vorbereiten
Der Handel bietet die Dichtmassen in Kartuschen an. Für diese sind spezielle Pressen erforderlich, welche das Material durch eine Tülle auspressen. Diese Tüllen sind vorne geschlossen, der Handwerker schneidet sie erst kurz vor dem Einsatz auf. Es ist wichtig, die Tülle genau zuzuschneiden. Ihre Öffnung soll der Fugenbreite entsprechen.
Ferner muss ein spezieller Fugenabzieher bereitliegen. Diese haben verschiedene Ecken, um die aufgespritzte Masse abzuziehen. Es ist sinnvoll schon vor Beginn der Arbeit eine passende Ecke auszusuchen.
4. Gleichmäßig die Fuge ausspritzen
Nun kommt es auf die Technik an. Es gilt, die Tülle langsam über die Fuge zu ziehen und gleichzeitig auf den Griff der Kartusche zu drücken. Dabei soll aus der Tülle eine Wurst austreten, die sich gleichmäßig über die Fuge legt. Druck und Geschwindigkeit müssen zueinander passen. Die Masse darf sich weder in die Länge ziehen noch stellenweise stauen. Es ist wichtig, die komplette Fugenlänge in einem Zug zu füllen.
5. Abziehen der Spritzmasse
Nun kommt der Abzieher zum Einsatz. Mit ihm zieht ein geübter Handwerker in einem Zug vom Anfang bis zum Ende der Fuge durch die aufgespritzte Acrylwurst. Dieser Vorgang erleichtert das spätere Glattziehen der Masse. Ein Teil drückt sich dabei auf den Malerkrepp, der nun seinen Zweck erfüllt hat.
Wichtig: Beim Abziehen des Krepps soll keine Fugenmasse an die Wand geraten.
6. Abschließendes Glattziehen der Fugen
Nun kommt als Glättmittel eine Tasse zimmerwarmes Wasser, dem ein Esslöffel Spülmittel zugesetzt ist, zum Einsatz. Die Mischung kommt in eine Sprühflasche, um sie dünn auf die Fugenmasse zu spritzen. Diese sollte nicht länger als 30 Minuten der Luft ausgesetzt sein. Das Glattziehen erfolgt mit dem Finger, mit dem man einmal über die Fuge streicht. Nach etwa 24 Stunden ist die Masse ausgehärtet und überstreichbar.