Stützmauern aus Beton - Informatives

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Stützmauern aus Beton sind an Hängen unverzichtbar. Aber beim Bau ist einiges zu beachten, damit die Mauern ihren Zweck erfüllen.

Wo Stützmauern sinnvoll sind

Stützmauern aus Beton, Betonsteinen oder aus mit Steinen beschwerten Gabionen sind erforderlich, wenn mit sogenanntem Erddruck zu rechnen ist. Diese tritt besonders bei senkrechten Abbrüchen im Gelände auf, beispielsweise wenn ein Hang terrassiert wird, um waagerechte Anbauflächen zu erhalten.

Hochbeete oder der Überfang von einer höher gelegenen Terrasse in den Garten, sind ebenfalls klassische Anwendungsgebiete von Stützwänden. In diesem Zusammenhang ist auch der Begriff Gartenmauer gebräuchlich.

In der Landwirtschaft kommen Stützmauern häufig bei Fahrsilos zum Einsatz. Sie begrenzen eine betonierte Fläche, um zu verhindern, dass Erdreich auf die Lagerfläche für Grünfutter gelangt. Diese Silos bauen die meisten Landwirte aus Fertigteilen, in denen die Stützmauer integriert ist.

Grenzen der Belastbarkeit von Mauern aus Beton

Eine klar definierte Obergrenze gibt es nicht. Theoretisch kann die Mauer bis zu jeder Höhe jedes Gewicht tragen. Aber bei einer Mauer, die höher als zwei Meter ist, muss dem Gesetzgeber eine statische Berechnung über die Standfestigkeit der Mauer vorgelegt werden.

Um die Dimensionen der Mauer festzulegen, ist von folgender Überlegung auszugehen: Die Erdmasse, die sich oberhalb des Fundaments der Mauer befindet, drückt mit Ihrem Gewicht gegen die Mauer. Sie übt ihre Kraft senkrecht gegen die Mauer aus. Die Stützmauer hält diesem Gewicht Stand, indem sie senkrecht von oben mit ihrer Gewichtskraft drückt. Wasser im Erdreich verstärkt den Druck auf die Mauer.

Als Faustregel gilt, dass die Breite der Mauer etwa ein Drittel von deren Höhe betragen muss. Mauern bis maximal 120 Zentimeter Höhe kann ein Laie meist ohne Hilfe eines Fachmanns errichten. Das folgende Beispiel soll das Vorgehen verdeutlichen.

Kosten und Bau

Um eine Mauer von 120 Zentimeter Höhe zu errichten, ist ein Fundament von 40 Zentimeter Breite erforderlich. Für dessen Bau ist ein Graben von 40 Zentimeter Tiefe im Abstand von 40 Zentimeter zum Hang auszuheben. Bei einer so niedrigen Mauer reicht es, den Graben mit 30 Zentimeter Schotter und zehn Zentimeter Sand zu füllen und zu verdichten.

Bei höheren Mauern sind zusätzlich zur Fundamentbreite etwa 20 Zentimeter mehr auszuheben, um Schalbretter einzubringen, damit sich ein Betonfundament errichten lässt. Für den Bau der Mauer bieten sich Betonsteine an, in die eine Armierung einzubringen ist oder eine Schalung bis zur gewünschten Höhe. Mörtel ist beim Bau in der Regel nicht erforderlich.

Um stauendes Wasser hinter der Mauer zu vermeiden, sind Rohre zwischen Fundament und Stützmauer einzubringen, durch die das Wasser ablaufen kann. Ferner muss sich zwischen dem Erdreich und der Mauer Kies befinden, damit Wasser versickern kann.

Um eine 120 Zentimeter hohe Mauer zu errichten, sind je Meter 0,2 Tonnen Schotter (drei bis vier Euro) und 0,1 Tonnen Sand (ein bis zwei Euro) für das Fundament erforderlich. Zwischen Mauer und Erdreich wird eine Kiesschüttung von 0,8 Tonnen (vier bis fünf Euro) benötigt. Für die Mauer selber ist mit 0,8 Tonnen Beton (fünf bis sechs Euro) und Baustahl von vier Metern Länge (sechs bis acht Euro) zu rechnen. Ferner sind 0,5 Meter Drainagerohr (zwei bis drei Euro) zu berücksichtigen. Die Materialkosten liegen also insgesamt zwischen 20 und 28 Euro. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Kosten für Baumaterial starken Schwankungen unterliegen, sowie von der Region, der Menge und den Lieferkonditionen abhängen.

Je nach Art der Mauer wird ein Fachmann benötigt

Eine kleine Stützmauer kann ein Heimwerker selber errichten, er sollte aber bei der Planung einen Fachmann zurate ziehen. Ab 1,20 Meter Höhe gehört der Bau in der Hand eines Fachbetriebes und Mauern, die höher als zwei Meter hoch sind, müssen von einem Statiker geplant werden.

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