Hohe Bodenpreise führen zu recht kleinen Baugrundstücken. Ein Anbau ist selten möglich, aber unter dem Dach lässt sich Wohnraum schaffen.
Die Kosten für den Dachausbau sind zwar hoch, dafür winkt aber eine größere Wohnfläche.
Die Kosten Ihres Dachbodenausbaus im Detail
Mit welchen Kosten für den Dachausbau zu rechnen ist, hängt von der Dachart, dem Zustand des Daches und dem gewünschten Raumgewinn ab. Bei einem ausreichend gedämmten Dach mit großen Dachfenstern sind die Kosten gering. Teuer ist der Ausbau, wenn eine Dämmung nötig ist und der Bauherr auch Gauben wünscht.
Dachbodenausbau: Kosten im Überblick
Posten | Einheit | Material | Handwerker | Summe |
---|---|---|---|---|
Dachdämmung | 100 m² | 3.000 – 9.000 € | 1.300 - 3.000 € | 4.700 - 12.000 € |
Dachfenster / Rollladen | 1 | 1.000 – 1.500 € | 200 – 500 € | 1.200 – 2.000 € |
Gauben | 2 | 5.000 – 10.000 € | 1.400 – 4.000 € | 6.400 -14.000 € |
Trockenbauwände | 50 m² | 800 – 1.300 € | 2.500 – 3.500 € | 3.300 – 4.800 € |
Trittschalldämmung | 60 m² | 600 – 900 € | 600 – 900 € | 1.200 – 1.800 € |
Bodenbelag | 50 m² | 400 – 1.300 € | 500 – 800 € | 900 – 2.100 € |
Fliesen | 30 m² | 200 – 400 € | 700 – 1. 100 € | 900 – 1.500 € |
Tapezieren | 100 m² | 100 - 500 € | 300 – 1.000 € | 400 – 1.500 € |
Sanitärmöbel | pauschal | 200 – 1.000 € | - | 200 – 1.000 € |
Heizung | 3 | 200 - 500 € | - | 200 – 500 € |
Installationsmaterial | 60 m² | 600 - 900 € | 200 - 1.000 € | 800 – 1.900 € |
Summe | - | 12.100 – 27.300 € | 9.400 – 13.000 € | 19.800 – 42.000 € |
Beispiel
Ein Bauherr plant den Dachboden auszubauen. Es sind 100 Quadratmeter Dach zu dämmen. Er lässt zwei Gauben und ein Dachfenster mit Rollladen einbauen. Es entsteht eine Wohnfläche von 60 Quadratmetern. Die Räume unterteilt er mit Trockenbauwänden (50 Quadratmeter). Insgesamt sind 100 Quadratmeter Wandfläche zu tapezieren und 20 Quadratmeter zu fliesen. Von der Wohnfläche werden 10 Quadratmeter gefliest.
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Mit diesen Kosten ist für das Material beim Dachausbau zu rechnen
Für das Dämmen des Daches sind 30 bis 90 Euro pro Quadratmeter Dachfläche zu veranschlagen. Die genaue Höhe hängt vom gewünschten Dämmstoff und der Art des Dämmens ab. Zwischen- und Untersparrendämmung sind günstig, Aufsparrendämmung ist sehr teuer, da das Dach neu gedeckt wird.
Für ein ausreichend isoliertes Dachfenster ist mit 500 Euro zu rechnen, wenn es auch einen, Rollladen haben soll, fallen etwa 1.000 Euro an. Wer eine Gaube möchte, muss zwischen 2.500 bis 5.000 Euro investieren.
In der Regel muss der Dachboden durch Zwischenwände unterteilt werden. Dies geschieht am Besten im Trockenbau. Pro Quadratmeter Wandfläche fallen 16 bis 25 Euro an. Hinzukommen die Kosten für Tapeten in Höhe von einem bis fünf Euro beziehungsweise Wandfliesen (fünf bis zehn Euro).
Für den Fußboden ist eine Trittschalldämmung, die 10 und 15 Euro pro Quadratmeter Bodenfläche kostet und Bodenbelag für 8 bis 25 Euro einzuplanen.
Wenn der Dachboden nicht nur als Gästezimmer dienen soll, sondern als Wohnung, fallen weitere Posten an: Badewanne/Dusche, Toilette und Waschbecken schlagen mit 200 und 1.000 Euro zu Buche. Für Heizkörper ist mit 50 bis 150 Euro pro Stück zu rechnen. Hinzu kommen pauschal für das Installationsmaterial von Wasser, Heizung und Strom etwa 10 bis 15 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.
Übliche Preise für den Ausbau des Daches
Pro Quadratmeter Dachfläche ist mit 30 bis 130 Euro zu kalkulieren. Eine Aufsparrendämmung verursacht die höchsten Kosten.
Für ein Dachfenster sind 150 bis 450 Euro und für eine Gaube 700 bis 2.000 Euro zu veranschlagen. Der Bau der Zwischenwände kostet zwischen 50 und 70 Euro, das Tapezieren etwa 3 bis 10 Euro und das Fliesen 25 bis 35 Euro. Das Verlegen der Trittschalldämmung ist mit 10 bis 15 Euro zu veranschlagen, der gleiche Betrag fällt für den Bodenbelag an.
Heizkörper, Strom und Sanitärmöbel schließen Fachbetriebe für 200 bis 1.000 Euro an.
Jetzt Angebote erhaltenBeachtenswertes beim Ausbau eines Dachbodens
Selbst wenn nur im eigenen Haus neuer Wohnraum entsteht, den ausschließlich die Familie nutzt, sind viele Vorschriften zu beachten.
Erforderliche Genehmigungen
Der Gesetzgeber hat strenge Auflagen erlassen, welche die Wärmedämmung und den Zugang zur Wohnfläche betreffen. Immerhin ist es ja möglich, dass später Mieter das Haus nutzen oder ein Hobbyraum unter dem Dach zur dauerhaften beheizten Wohnung wird. Aus diesem Grund ist zumindest eine Bauanfrage nötig.
Wenn sich das äußere Erscheinungsbild des Hauses ändert, sind neben den Bauordnungen der Länder auch die Gemeindesatzungen zu beachten. Für den Bau von Gauben ist außerdem eine statische Berechnung nötig.
Klug planen zahlt sich auf Dauer aus
Die erheblichen Kosten veranlassen viele Hausbesitzer sich für einen möglichst günstigen Ausbau zu entscheiden. Sparsamkeit ist fehl am Platz, wenn es sich um Maßnahmen handelt, die auf Dauer die Qualität des Wohnraums beeinflussen und die sich später kaum ändern lassen. Dies betrifft das Dämmen, die Dachfenster und den Bau von Gauben. Es macht wenig Sinn, auf hochwertige Dachfenster mit Rollladen zu verzichten. Bei Gauben ist die teurere Variante ohne Kehlboden sinnvoll, weil dies keinen Wohnraum verschenkt.
Geld zu knapp?
Falls die Mittel knapp werden, kann der Innenausbau später erfolgen. Es ist auch kein Problem zunächst auf Fliesen und Tapeten sowie einen teuren Bodenbelag zu verzichten.
Kein Dachbodenausbau ohne Fachmann
Dämmen, der Einbau von Gauben und Fenstern, sind Aufgaben eines Fachbetriebs. Der Trockenbau lässt sich bei entsprechender Ausrüstungen sowie genügend Geschick und ausreichender Körperkraft gut selbst erledigen.
Generell ist der Zeitfaktor zu beachten. Heimwerker brauchen in der Regel deutlich länger als Fachbetriebe. Verzögerungen bei der Fertigstellung können sich auf die Kosten auswirken, beispielsweise weil eine Vermietung nicht termingerecht möglich ist.
Checkliste für den Ausbau des Dachbodens
Planung des Ausbaus:
- Optionen für den Ausbau zusammen mit dem Fachmann abwägen.
- Über die Art der Dachdämmung entscheiden (Energieberater hinzuziehen).
- Fenster und Gauben auswählen.
- Beim Bauamt die Einzelheiten abklären.
- Umfang der Arbeiten erfassen und Gewerke ausschreiben.
Ablauf des Dachausbaus:
- Reihenfolge der Gewerke festlegen.
- Genaue Kostenplanung aufstellen.
- Mit der Bank die Finanzierung und mögliche Fördermittel abklären.
- Nach der Finanzierungszusage die Aufträge erteilen.
- Termine abstimmen.
Dachbodenausbau überwachen und abnehmen:
- Regelmäßig prüfen, ob die Arbeitsschritte wie vereinbart durchgeführt werden.
- Handwerker bei Bedarf neu koordinieren.
- Abschließende Begehung und Abnahme des Baus.