Hohe Heizkosten oder eine kalte ungemütliche Wohnung, müssen kein Dauerzustand sein. Das Dämmen der Fassade löst dieses Problem sofort.
Hohe Heizkosten oder eine kalte ungemütliche Wohnung, müssen kein Dauerzustand sein. Das Dämmen der Fassade löst dieses Problem sofort.
Fassade dämmen: Kosten im Überblick
Posten | WDVS | Vorhang-fassade | Einblas-dämmung | Innen-dämmung |
---|---|---|---|---|
Gerüst | 5-10 € | 5-10 € | - | - |
Material | 15-40 € | 35-140 € | 3-15 € | 15-27 € |
Arbeitskosten | 40-100 € | 90-300 € | 10-15 € | 40-60 € |
Kosten Gesamt | 60-150 € | 130-450 € | 13-30 € | 55-87 € |
Beispiel
Aus der Tabelle lassen sich die zu erwartenden Kosten für die verschiedenen Dämmarten entnehmen.
Jetzt Angebote erhaltenDurch Fördermittel und geringere Heizkosten amortisiert sich die Dämmung manchmal bereits nach zehn Jahren. Der Wohnkomfort steigt natürlich schon im ersten Winter, ebenso der Wert des Hauses.
Die Kosten der Fassadendämmung im Detail
Die zu erwartenden Kosten hängen vom Ist-Zustand und vom angestrebten Sollzustand ab. Aber auch die Art des Dämmmaterials, die gewählte Methode und gesetzliche Auflagen haben Einfluss darauf.
Methoden der Dämmung
Das Dämmen der Fassade ist nach vier Verfahren möglich. Das Wärmedämmverbundsystem (abgekürzt WDVS) oder die hinterlüftete Vorhangfassade reichen als alleinige Maßnahme meist aus.
Beim WDVS bringt der Handwerker Dämmstoff auf die Fassade auf, versieht diesen mit einem Putzgrund und Außenputz. Dies ist die günstigste Methode. Aufwendiger und teurer ist die Vorhangfassade, bei der auf Latten eine neue Außenhaut des Gebäudes erbaut wird. Die Dämmschicht befindet sich in der Hohlschicht dazwischen.
Eine sogenannte Kerndämmung ist nur möglich, wenn es eine Doppelwand oder eine Vorhangfassade ohne Dämmung gibt. Die Innendämmung ist zwar sehr günstig verkleinert aber die Wohnfläche und kann nicht so effizient Wärmeverluste verhindern, wie WDVS oder Vorhangfassaden. Sie reicht selten aus.
Zusätzlich anfallende Kosten
Das Dämmen der Fassade von außen ist ohne Gerüste selten möglich. Pro Quadratmeter ist mit fünf bis zehn Euro zu rechnen. In diesen Preisen sind Auf- und Abbau sowie eine Mietzeit von einem Monat enthalten.
Manchmal ist eine Sondererlaubnis notwendig, beispielsweise wenn das Gerüst auf einer öffentlichen Straße steht. Unter Umständen muss ein Nachbar das Aufstellen auf seinem Grund erlauben. Beides kann zu Kosten führen.
Mit diesen Kosten ist für das Dämm-Material zu rechnen
WDVS: Dämmstoff plus Schauben und Kleber kosten zwischen 6 und 15 Euro pro Quadratmeter. Für den Putz fallen etwa 9 bis 25 Euro pro Quadratmeter an. In diesen Preisen sind die Putzschienen mit einkalkuliert.
Vorhangfassade: Für die Unterkonstruktion ist mit 5 bis 20 Euro pro Quadratmeter zu rechnen, der Dämmstoff verursacht etwa 10 bis 30 Euro an Kosten und die Außenverkleidung ist für Preise zwischen 10 und 90 Euro pro Quadratmeter erhältlich. Insgesamt kostet die Dämmung also 35 bis 140 Euro.
Einblasdämmung: Hier fallen meist nur Kosten für das Dämmmaterial an. Die Preise betragen zwischen 3 und 15 Euro pro Quadratmeter. Da das Material nach Kubikmeter berechnet wird, kommt es immer auf die Dicke der Hohlschicht an.
Innendämmung: Dämmstoff und Kleber kostet zwischen 5 und 12 Euro pro Quadratmeter, für Putz und Farbe ist mit 10 bis 15 Euro zu rechnen.
Diese Kosten sind für den Handwerker zu erwarten
WDVS: Das Dämmen schlägt mit 15 bis 45 Euro zu Buche und für das Verputzen ist mit 25 bis 55 Euro zu rechnen.
Vorhangfassade: Für das Montieren des Grundgerüsts und der Dämmung sind 20 bis 50 Euro zu veranschlagen. Das Anbringen der Fassade kostet zwischen 25 und 100 Euro. Zusammen fallen also 45 bis 150 Euro für die Arbeit an.
Einblasdämmung: Die Betriebe berechnen meist zwischen 10 und 15 Euro pro Quadratmeter. Ein anschließendes Verputzen ist meist nicht notwendig.
Das Anbringen einer Innendämmung kostet mit Putz zwischen 30 und 40 Euro.
Jetzt Angebote erhaltenBeachtenswertes beim Dämmen einer Fassade
Generell gilt, das Dämmen nicht immer sinnvoll ist und dass teures Material nicht besser sein muss als günstiges.
Gesetzliche Vorgaben beachten
Der Gesetzgeber schreibt in der Energieeinsparverordnung (EnEV) vor, dass im Rahmen einer Fassadensanierung diese zu dämmen ist. Wenn mehr als zehn Prozent des Putzes eines Bauteils erneuert werden, ist Dämmen vorgeschrieben. In vielen Fällen gilt Gleiches auch nach dem Kauf eines Hauses.
Da die Bausubstanz der Häuser sehr unterschiedlich ist, macht Dämmen oft keinen Sinn oder ist aufgrund des Denkmalschutzes nicht erlaubt. Ob die im Gesetz festgeschriebenen Grenzwerte für ein Haus sinnvoll sind oder nicht, kann nur ein Energieberater entscheiden. Wenn das Dämmen sich wirtschaftlich nicht lohnt, können Hausbesitzer sich von der Dämmpflicht befreien lassen.
Mindeststandard, um Fördermittel zu bekommen
Die Mindestanforderungen der EnEV müssen um einen gewissen Prozentsatz unterschritten werden, damit es Fördermittel von der KfW gibt. Eine Befreiung von der Dämmpflicht hat keinen Einfluss auf die Möglichkeit, Zuschüsse oder ein zinsgünstiges Darlehen zu bekommen.
Fördermittel:
Mindestanforderungen der EnEV müssen um einen gewissen Prozentsatz unterschritten werden, damit es Fördermittel von der KfW gibt.
Wahl der geeigneten Dämmung
Alleine mit einer Einblas- oder Innendämmung sind die Vorgaben der EnEV in der Regel nicht zu erreichen. Eine Kombination ist sinnvoll, um eine dicke Außendämmung zu vermeiden oder eine vorhandene Dämmung zu verstärken.
Wer sich für WDVS entscheidet, sollte zumindest beim Putz nicht sparen. Teurer Putz ist meist haltbarer als günstigere Varianten. Bei der Vorhangfassade sind teure Verkleidungen nicht immer die besten. Preisgünstiger Kunststoff kann haltbarer sein, als Schiefer oder Ton.
Bei Vorhangfassaden müssen Hausbesitzer sich grundsätzlich für ein System aus Unterbau und Verkleidung entscheiden. Dies erschwert den Preisvergleich, weil teure Verkleidungen manchmal mit einem günstigen Unterbau möglich sind, während günstigere Platten meist spezielle teure Trägersysteme erfordern.
Eigenleistungen sind beim Dämmen wenig sinnvoll
Im Prinzip erscheint das Dämmen einer Fassade simpel, aber es kommt auf das Detail an. Fehler beim Anbringen des Materials oder beim Verputzen oder der Montage der Verkleidung, führen zu Kältebrücken. Eine falsche Dämmung kann die Bausubstanz nachhaltig schädigen und es besteht die Gefahr von Schimmel an den Wänden. Daher ist es wichtig, diese Arbeiten von einem Fachbetrieb, der Garantie gibt, ausführen zu lassen.
Checkliste für das Dämmen einer Fassade
Planung der Maßnahme:
- Nach einem Hauskauf oder wenn eine Sanierung der Fassade nötig ist, die gesetzliche Dämmpflicht abklären.
- Mit einem Fachmann die Möglichkeiten der Dämmung abklären, dabei entscheiden, wie gut das Haus gedämmt werden soll.
- Falls nötig, Befreiung von der Dämmpflicht beantragen (ist auch nötig, wenn gedämmt werden soll, aber die Maßnahme nicht dazu führt, dass das Haus der EnBV entspricht).
- Sich für eine Dämmart entscheiden.
- Umfang der Arbeiten festlegen.
Dämmen des Hauses:
- Arbeiten ausschreiben und Kostenvoranschläge einholen..
- Mit der Bank die Finanzierung, inklusive Antrag auf Fördermittel, in die Wege leiten.
- Eventuell Genehmigungen für die Maßnahme und das Aufstellen des Gerüsts einholen.
- Auftrag nach Zusage der Bank erteilen.
- Termin absprechen und Arbeiten durchführen lassen.
Abschließende Arbeiten:
- Falls nötig, Bescheinigung über das Dämmen vom ausführenden Betrieb ausstellen lassen und bei der Bank einreichen.
- Bei Innendämmung, Wände tapezieren oder streichen.
- Im Winter auf Feuchtigkeit an den Wänden achten.
- Sofort reklamieren, wenn sich nasse Stellen an den Innenwänden zeigen.