Gerüst mieten: Kosten im Überblick
Verleiher berechnen die Kosten, um ein Gerüst zu mieten, nach der Mietdauer und der einzurüstenden Fläche. Dementsprechend macht es einen großen preislichen Unterschied, ob Sie ein ganzes Haus für mehrere Wochen einrüsten oder lediglich eine Wand für einige Tage. Die Gerüstkosten bestehen aus Miete, Auf- und Abbau sowie zusätzlichen Sicherungen. Anhand des folgenden Praxisbeispiels haben wir Ihnen exemplarisch die Preise für Gerüstverleih pro m2 ausgerechnet.
Kostenbeispiel: Für Dacharbeiten sind 600 m² einzurüsten und 40 m Fallschutznetze anzubringen. Die Arbeiten dauern 14 Tage.
__ Kostenpunkt__ | Kosten |
---|---|
Auf- und Abbau, technische Abnahme | 2.400 bis 6.000 Euro |
Absturzsicherungen | 160 bis 320 Euro |
Miete | 480 bis 1.680 Euro |
Gesamtkosten | 3.040 bis 8.000 Euro |
Gerüst mieten: Preisliste mit allen Kosten
Wie teuer ein Gerüst ist, hängt von dessen Größe, der Mietdauer und eventuellem Zubehör ab. Die Mietzeit wird üblicherweise wochenweise berechnet. Standgerüste sind erheblich teurer als fahrbare Varianten. Natürlich haben auch Nachfrage und regionale Faktoren Einfluss auf den Preis.
Preise für das Mieten von einem Baugerüst
- Auf- und Abbau, technische Abnahme: 4 bis 10 Euro pro Quadratmeter
- Mietdauer: 0,40 bis 1,40 Euro pro Quadratmeter und Woche
- Absturzsicherungen: 4 bis 8 Euro pro Meter
Der Preis, um ein Fahrgerüst zu mieten, ist pro Quadratmeter etwa 30 bis 50 Prozent teurer. Da diese aber deutlich kleiner sind, ist deren Einsatz insgesamt günstiger.
Wissenswertes: Darauf sollten Sie bei einem Baugerüst achten
Ein Gerüst dient sowohl der Absturzsicherung als auch dem schnellen und bequemen Arbeiten in großen Höhen. Eine gute Planung ist wichtig, damit keine Zusatzkosten entstehen.
Gerüst leihen: Warum es sich lohnt
Viele Arbeiten lassen sich prinzipiell auch von Leitern aus erledigen. Auf den ersten Blick scheint das also eine praktische Möglichkeit zu sein, sich die Kosten für die Gerüstmiete zu sparen. Hier ist allerdings zu bedenken, dass sich die Arbeiten in die Länge ziehen, wenn die Handwerker ständig die Leiter hinauf- und herabsteigen müssen. Falls Betriebe überhaupt dazu bereit sind, werden sie für die Erschwernis Zuschläge erheben.
Hinzukommt, dass das Arbeiten auf einem Gerüst wesentlich sicherer ist als auf Leitern oder Bühnen. Ein fachgerecht aufgebautes Gerüst dient der Arbeitssicherheit, bewahrt Menschen vor körperlichem Schaden und ermöglicht zügiges Arbeiten. Dementsprechend lohnt es sich, ein Gerüst zu leihen und die Kosten in Kauf zu nehmen.
Stand- oder Fahrgerüst: Was sind die Unterschiede?
Ein Fahrgerüst hat eine Breite von 2 bis 3 Metern. Handwerker schieben es in den jeweiligen Arbeitsbereich, in dem sie es brauchen. Anders als beim Standgerüst gibt es bei dieser Variante keine Befestigung an der Hauswand, die den Aufbau vor dem Umkippen schützt. Das Fahrgerüst hat daher einen stabileren Aufbau und benötigt zusätzliche Stützen.
Ein Standgerüst benötigt eine feste Stellfläche vor dem Haus von etwa einem Meter Tiefe, das Fahrgerüst erfordert eine Freifläche doppelter Tiefe. Es ist also möglich, dass für das bewegliche Gerüst der Platz fehlt.
Preislich lohnen sich Fahrgerüste trotz der Mehrkosten pro Quadratmeter, wenn es für eine Fassadenbreite von mehr als fünf Metern genutzt wird. Natürlich lassen sich Fahrgerüste nur verwenden, wenn eine befahrbare, nahezu ebene Grundfläche vorhanden ist. Auf Rasen lässt es sich nicht nutzen und auch nicht bei einem stärkeren Gefälle.
Mietdauer: Wie lange benötigen Sie Ihr Gerüst?
Gerüstbauer haben nur eine begrenzte Anzahl an Gerüsten zur Verfügung. Wer ein Gerüst länger als geplant benötigt, muss deshalb mit hohen Zusatzkosten rechnen. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Verleiher das Gerüst für ein anderes Vorhaben fest eingeplant haben. Haben Sie Ihre Mietdauer zu kurz kalkuliert, kann es passieren, dass sich Folgeprojekte verzögern. Im schlimmsten Fall entstehen teure Schadensersatzforderungen. Kluge Bauherren planen die Mietzeit deshalb lieber großzügig, damit das Gerüst auf jeden Fall zum vereinbarten Termin wieder frei ist.
Hinweis: Auch wenn Sie Ihr Baugerüst früher als vereinbart zurückgeben, müssen Sie in der Regel die vollen Gerüstkosten für die Miete zahlen. Doch um teure Nachforderungen zu vermeiden, lohnt sich diese Investition allemal.
Genehmigung einholen: Was müssen Sie vor dem Gerüstaufbau klären?
Gerüste stehen nicht immer auf dem eigenen Grund- und Boden. Weder die Stadt- oder Gemeindeverwaltung noch ein Nachbar darf den Aufbau verbieten, wenn dieser für die geplanten Arbeiten erforderlich ist. Trotzdem darf niemand einfach ein Gerüst auf fremdem Grund errichten. Eine Genehmigung ist einzuholen.
Bei Gerüsten auf öffentlichen Wegen und Plätzen erheben die Behörden meist Gebühren. Diese fallen üblicherweise an, wenn Wege oder Straßen zu sperren sind und eine Beschilderung notwendig ist.
Checkliste für das Mieten eines Gerüsts
Planung
- Arbeiten erfassen, für die ein Gerüst notwendig ist
- Zeitbedarf großzügig abschätzen
- Termine der verschiedenen Handwerker koordinieren
- Größe des Gerüsts ermitteln
- prüfen, ob ein Fahrgerüst in Frage kommt
- falls notwendig, den Aufbau auf fremdem Grund abklären
Betrieb suchen
- Arbeiten mit Zeitrahmen und gewünschtem Arbeitsbeginn ausschreiben
- Angebote vergleichen und Betrieb auswählen
- den Arbeitsablauf exakt planen
- mit allen Handwerkern verbindliche Termine vereinbaren
- Übernahme von Schadensersatzkosten, die durch Verzögerungen entstehen können, vorab klären
Auf- und Abbau des Gerüsts
- wenn notwendig, rechtzeitig Genehmigungen einholen
- eventuell Parkplätze vor dem Haus sperren lassen
- für freien Zugang zum Haus sorgen
- Gerüst vor unbefugtem Zutritt sichern
- nach dem Abbau kontrollieren, ob alles im vereinbarten Zustand ist