Aktualisiert am
Wer lieber Parkett statt Fliesen hat, muss den alten Belag vor dem Verlegen nicht entfernen. Aber ein sorgfältiges Vorbereiten ist nötig.
Der Fliesenboden sollte aus möglichst großen Fliesen bestehen. Sogenannte Mosaikfliesen sind weniger geeignet, da es zu viel Fugenmasse zwischen den einzelnen Kacheln gibt.
Eine Fußbodenheizung unter dem Bodenbelag ist kein Problem, lediglich schwimmend kann nicht verlegt werden. Ein vollflächiges Verkleben beeinträchtigt die Wirkung der Heizung nicht.
Zu bedenken ist, dass der Boden höher ist als zuvor. Dies führt zu einem Niveauunterschied zum Boden von benachbarten Zimmern. Stolperfallen lassen sich nicht immer vermeiden.
Die Oberfläche des Parkettbodens ist mindestens um die Stärke des Belags plus ein bis zwei Millimeter für den Kleber höher. Kommen Vlies oder Trittschalldämmung zum Einsatz erhöht sie sich zusätzlich um deren Materialstärke.
Ideal ist ein Mehrschichtparkett, da dieses Spannungen zwischen den Fliesen und dem Holz ausgleicht. Soll es Vollholz sein, ist Eiche die beste Wahl. Dieses Holz quillt bei Nässe kaum auf. Generell ist es sinnvoll bei Massivholz ein Entkopplungsvlies auf den Boden zu kleben und darauf das Parkett.
Bei Holzdielen und bei Mosaikparkett sind die Fugen problematisch. Solches Parkett ist nicht zu empfehlen, wenn der Untergrund gefliest ist.
Anders als bei einem Laminat oder Vinylboden ist ein Parkett immer zu verkleben.
Erfolgt dieses vollflächig, ist keine Trittschalldämmung nötig. Das Holz ist mit dem Untergrund fest verbunden, daher verstärkt sich der Schall nicht. Durch den festen Verbund der Materialien durchdringt die Wärme einer Flächenheizung den Boden.
Ein schwimmendes Verlegen bedeutet, dass auf die Fliesen eine Trittschalldämmung muss und eine Folie als Dampfsperre. Auf diesem Unterbau klebt der Handwerker das Holz des Parketts. Die gesamte Konstruktion ist höher als bei einem vollflächigen Verkleben. Außerdem wirken die Schichten wärmedämmend. Aus diesem Grund ist diese Methode bei einer Fußbodenheizung nicht sinnvoll.
Fachleute empfehlen das vollflächige Verkleben. Ein Rückbau ist bei beiden Verlegearten nicht möglich, da durch die Vorbereitung der Fliesenbelag unansehnlich wird.
Der Boden ist zunächst gründlich zu reinigen und anschließend auf lose Fliesen zu überprüfen. Zu diesem Zweck ist auf jede Kachel zu klopfen, um Hohlstellen aufzuspüren. Jede Fliese, die hohl klingt oder lose liegt, ist zu entfernen. Die dadurch entstehende Lücke im Boden ist mit Fließspachtel zu schließen.
Obwohl die Arbeiten einfach erscheinen, ist es besser, einen Fachmann zu beauftragen. Schon kleine Rückstände auf dem Bodenbelag verhindern, dass das Fertigparkett sicher auf den Fliesen haftet.
Nach dem Reinigen mit einem Spezialmittel und dem Auffüllen von Fehlstellen schleift der Fachmann den Fliesenboden an und entstaubt ihn. Darauf trägt er den Kleber und klebt das Parkett auf den Untergrund. Er verwendet zu diesem Zweck 2-K-Klebstoffe. Diese binden rasch ab, daher ist ein zügiges und korrektes Arbeiten wichtig. Es bleibt kaum Zeit, einen Fehler zu korrigieren.