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Ein Blitzableiter bietet nur Schutz, wenn er vorschriftsmäßig installiert wird. Aus diesem Grund ist es nicht ratsam ihn selber zu installieren.
Sofern für ein Gebäude nach der Landesbauordnung ein Blitzableiter vorgeschrieben ist, darf nur ein Fachmann diese Anlage installieren. Wer ein Haus, für das kein Blitzschutz vorgeschrieben ist, mit einem Ableiter versehen möchte, darf diesen selber installieren.
Zu bedenken ist, dass ein falsch angebrachter Ableiter bei Gewitter die Gefahr für das Haus und darin befindliche Menschen und Geräte erhöht. Viele Versicherungen verweigern daher die Regulierung, wenn sich eine Blitzschutzanlage am Haus befindet, die nicht den VDE-Vorschriften entspricht und von keinem Fachmann abgenommen wurde.
Eine Blitzschutzanlage besteht aus einer Fangeinrichtung, dem Ableitungssystem und der Erdung. Die benötigte Art der Fangeinrichtung und den Ort der Montage kann nur ein Fachmann bestimmen. Sie dient dazu, unkontrollierte Einschläge zu verhindern. Durch den sogenannten Spitzeneffekt bildet sich ein elektrisches Feld, das den Blitz zur Fangeinrichtung lenkt.
Der Fachmann ermittelt, wo die Fangeinrichtung angebracht werden muss, damit alle Ecken und Kanten des Gebäudes innerhalb des Schutzfeldes liegen. Die Ableitung leitet den Strom, der nach einem Blitzschlag ins Fangsystem geht, ins Erdreich ab. Sie muss aus gut leitendem Material bestehen, eine ausreichende Isolierung aufweisen und darf weder das Haus noch das Erdreich direkt berühren. Eine unzureichende Isolierung würde den Strom ins Haus leiten. Sofern kein Fundamenterder vorhanden ist, wird eine Erdringleitung benötigt.
Falls ein Fundamenterder vorhanden ist, genügt es, die Erde für den Anschluss des Blitzableiters an einer Stelle aufzugraben. Lediglich der Anschlussbereich muss zugänglich sein, daher sind die Erdarbeiten überschaubar.
In der Regel ist ein Revisionsschacht vorhanden, in solchen Fällen ist ein Aufgraben überflüssig. Für eine Erdringleitung ist ein Graben rings um das Haus erforderlich. Die Leitung muss unterhalb der Bodenplatte des Hauses liegen. Für die Arbeiten sollte ein Bagger zum Einsatz kommen.
Sofern die Traufhöhe geringer als zehn Meter ist, genügt eine Leiter. Bei größeren Höhen ist ein Gerüst erforderlich. Die Installation erfolgt nach Abschluss aller Dachdecker und Malerarbeiten. Bei Ziegeldächern ist es sinnvoll den Ableiter zusammen mit dem Dachdecker anzubauen, da die Gefahr besteht, die Firstziegel zu beschädigen.
Nach Absprache mit einem Fachmann ist es einem Heimwerker möglich, die Halter selber zu installieren und daran die Fangeinrichtung und die Ableitung anzubringen.
Auch ein geübter Heimwerker sollte den Anschluss des Ableiters an die Fangeinrichtung und die Erdung nicht selbst vornehmen. Die Gefahr eines Fehlers ist zu groß. Außerdem kann nur ein Fachmann die fertige Anlage durchmessen und ein Zertifikat über eine fachgerechte Montage ausstellen.
Nach der Installation der Anlage sind noch einige Erdarbeiten erforderlich. Der Graben, beziehungsweise der Schacht, ist zu verfüllen.
Wichtig: Die Anschlussstelle muss erreichbar bleiben, daher ist der Bau eines Revisionsschachts nötig. Eine regelmäßige Überprüfung der Blitzschutzanlage ist erforderlich.