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Sie möchten Ihr Elektroauto oder Plug-in-Hybrid laden, ohne stundenlang Ladestationen zu suchen? Dann brauchen Sie Ihre eigene Stromtankstelle zuhause.
Laut Statista gibt es in Deutschland erst rund 8.700 öffentliche Ladestationen für Elektroautos (Stand: 14. März 2018). Zu wenig, um Mobilität zu gewährleisten. Im Idealfall laden Sie Ihr Elektroauto in Ihrer Garage oder anderswo auf Ihrem Grundstück. Aber wie? Ganz einfach per Steckdose?
Ja, tatsächlich reicht eine herkömmliche Haushaltssteckdose mit 230 Volt als einfachste Variante. Alles, was Sie brauchen, ist ein Steuergerät: die In-Cable-Control-Box, kurz ICCB. Wozu? Im Stromnetz fließt Wechselstrom. Zum Aufladen Ihres Akkus benötigen Sie jedoch Gleichstrom: Die Energie fließt nur in eine Richtung.
Die Nachteile der einfachen Steckdose: Lange Ladezeiten und hohe Netzbelastung. Es kann einen ganzen Tag dauern, bis der Elektrotank voll ist, denn er wird mit niedrigem Wirkungsgrad bei ca. 2,3 kW Leistung beladen. Außerdem werden Stromnetz und Kabel stark beansprucht. Es steigt das Kabelbrand-Risiko.
Schneller und sicherer laden Sie Ihren Akku mit Starkstrom. Die meisten Haushalte verfügen bereits über Kraftstrom-Anschlüsse, etwa für Herd oder Waschmaschine. Mit 400 Volt Spannung verkürzt sich die Ladezeit wesentlich. Allerdings benötigen Sie auch bei Starkstrom ein ICCB-Steuergerät.
Die komfortabelste Art, das Elektroauto zuhause zu laden, bietet eine Wallbox. Sie arbeitet ebenfalls mit 400 Volt und lädt mit rund 22 kW Leistung bei bis zu 32 Ampere. Da die Ladesteuerung bereits integriert ist, brauchen Sie keine ICCB-Box. Wallboxen kosten allerdings zwischen bis zu 1.500 Euro. Doch einige Elektroauto-Hersteller bieten sie vergünstigt oder kostenlos bei Autokauf oder Leasing.
Apropos Kosten: Manche Stromanbieter sind zu bestimmten Tageszeiten günstiger, Stichwort: Nachtstromtarife. Da die meisten Autobesitzer ohnehin nachts ihre Akkus aufladen, könnte sich ein Stromtarifvergleich lohnen.
Wichtig ist auch der Steckertyp. Die meisten Wallboxen und öffentlichen Ladestationen arbeiten mit dem sogenannten Ladestecker Typ 2, dem Mennekes-Stecker. Europäische Autohersteller bevorzugen ihn. Anders die Asiatischen: Sie rüsten ihre Autos meist mit dem Ladestecker Typ 1 für 240 Volt bei maximal 7,4 kW aus. Auf dem hiesigen Markt bieten sie ihre Ladekabel mit einem „Euro-Stecker“ am anderen Kabelende.
Nichts geht ohne Elektriker: Nur er kann beurteilen, welche Belastungen Ihre Anschlüsse aushalten und die Installationen vor- und abnehmen. Und was ist, wenn Ihre Autofahrt einmal über die Batteriereichweite hinausgeht? Websites oder Apps wie plugsurfing oder e-tankstellen-finder weisen Ihnen den Weg zur nächsten öffentlichen Ladestation.