Wenn der Motor nicht rund läuft, es immer wieder zu Zündaussetzern kommt und das Starten Probleme bereitet, ist meist die Zündung verstellt. Es kann auch an einem verschmutzten Luft- oder Benzinfilter oder einem verstellten Vergaser liegen. Sollten diese Ursachen ausgeschlossen sein, liegt es in der Regel an einem verschmutzten Vergaser.
In Betrieb sorgt der permanente Benzinfluss für ausreichende Reinigung, daher kommt es selten vor, dass der Vergaser sich durch Schmutz zusetzt. Wer den Motor ohne Luft- oder Benzinfilter betreibt, muss allerdings damit rechnen. Gleiches gilt nach einem längeren Stillstand.
Um das Bauteil gründlich zu reinigen, empfehlen Fachleute ein Ultraschallbad mit Spezialreinigungsmittel. Zuvor ist der Vergaser zu zerlegen. Um Kosten zu sparen, können geschickte Bastler das Teil selbst zerlegen und zum Reinigen in den Fachbetrieb bringen. Da das Zerlegen aufwendig ist, macht es Sinn bei dieser Gelegenheit auch die Dichtungen, Membranen, Schwimmerventile und Düsen zu tauschen. Der Vergaser ist anschließend neuwertig.
Vergaser reinigen: Kosten im Überblick
Posten | Arbeitskosten | Materialkosten | Hinweis |
---|---|---|---|
Dichtungen | - | 5 bis 20 € | Grundsätzlich |
Reparatursatz | - | 10 bis 60 € | Enthält Dichtungen und alle Verschleißteile, empfehlenswert. |
Zerlegen und Zusammenbau des Vergasers | 20 bis 40 € | - | Garantie bekommt nur, wer den Betrieb zerlegen lässt. |
Reinigen im Ultraschallbad | 40 bis 180 € | - | Hängt von der Größe des Vergasers ab. |
Minimale Kosten | 45 € | - | Einfacher Vergaser, der selbst zerlegt wird. Nur die Dichtungen werden getauscht. |
Empfehlenswerte Alternative | 70 bis 280 € | - | Vergaser wird vom Fachmann zerlegt und alle Verschließteile werden erneuert. |
Beispiel
Hinweis: Bei Mehrfachvergasern sollte nach dem Zerlegen eine Synchronisation erfolgen. Diese kostet etwa 50 bis 150 Euro zusätzlich.
Die Kosten im Detail
Materialkosten – Ersatzteile und Reparaturkit
Theoretisch ist der Kauf von Ersatzteilen für das Reinigen nicht nötig. Im Hinblick auf den Aufwand des Zerlegens und die Kosten für ein sogenanntes Reparaturkit, wäre es aber ausgesprochen unklug, darauf zu verzichten.
Ein Set bestehend aus allen Verschleißteilen inklusive Dichtungen kostet zwischen 10 und 60 Euro, je nach Vergaser. Der Preis hängt davon ab, welche Teile im Vergaser üblicherweise zu ersetzen sind. Wer nur die Dichtungen erneuern möchte, muss mit 5 bis 20 Euro rechnen.
Kosten für die Reinigungsarbeiten des Vergasers
Die Zerlegung und der Zusammenbau des Vergasers, liegen preislich bei 20 bis 30 Euro, wenn es sich um einen Einzelvergaser handelt. Bei Doppelvergasern ist mit etwa 30 bis 40 Euro zu rechnen.
Das Säubern geschieht in einem Ultraschallbad zum Teil mit zusätzlicher Wärmezufuhr. In dem Bad befindet sich ein Reinigungsmittel. Die Kosten hängen von der Größe des Vergasers ab, da ein großer Schallreiniger deutlich mehr kostet als ein kleiner. Außerdem ist bei einem größeren Vergaser mehr Reinigungsfluid erforderlich.
Im Schnitt berechnen die Betriebe für einen Einzelvergaser 40 bis 50 Euro, für Doppelvergaser 50 bis 80 Euro und für große V-Vergaser 130 bis 160 Euro für das Säubern.
DIY ist beim Reinigen nicht angesagt
Viele Tankstellen und Händler von Motorradzubehör bieten Reiniger für den Vergaser an. Es ist naheliegend, sich die Mittel zu besorgen und den Vergaser selbst zu reinigen.
Hierbei ist aber zu bedenken, dass das Putzen mit Lappen und Bürste zu Kratzern führen kann. Durch einfaches Einlegen in die Reinigungsflotte wird der Vergaser nicht ausreichend gesäubert.
Die Reiniger selbst sind üblicherweise keine Belastung für das Abwasser. Dies sieht anders aus, wenn sich darin Öl- und Benzinrückstände gelöst haben. Hier sind örtliche Vorschriften zu beachten. Auf keinen Fall darf das Schmutzwasser einfach auf den Boden geschüttet werden.
Aus diesen Gründen sollten verantwortungsbewusste Fahrer den Vergaser in einem Fachbetrieb reinigen lassen.
Hinweis:
Die Reiniger selbst sind üblicherweise keine Belastung für das Abwasser. Dies sieht anders aus, wenn sich darin Öl- und Benzinrückstände gelöst haben. Hier sind örtliche Vorschriften zu beachten. Auf keinen Fall darf das Schmutzwasser einfach auf den Boden geschüttet werden.
Vergaser selbst zerlegen oder im Betrieb machen lassen?
Geübte Bastler haben sicher den Vergaser schon häufiger zerlegt. Es spricht also nichts dagegen, sich die Kosten für das Zerlegen zu sparen. Zu bedenken ist, dass dabei immer etwas kaputt gehen kann.
Kein Betrieb wird die Haftung übernehmen, wenn der Besitzer des Fahrzeuges den Vergaser selbst auseinander- und zusammenbaut. Generell steht das Problem im Raum, wie und wann der Defekt entstanden ist.
Bei einem teuren Vergaser macht es wenig Sinn, dieses Risiko einzugehen. Es handelt sich gerade mal um einen Betrag von weniger als 50 Euro der dabei gespart wird.
Warum es sinnvoll ist, alle Kleinteile bei der Reinigung austauschen
Alte Dichtungen weiter zu verwenden ist grundsätzlich falsch. Das Material hat sich dem Bauteil angepasst. Es dichtet ab, selbst wenn es im Laufe der Jahre brüchig wurde. Durch das Abheben und erneute Aufsetzen öffnen sich die minimalen Spalte, es kommt zu Undichtigkeit. Dies gilt auch für alle Membrane im Vergaser.
Nadeln und Düsen leiden durch den Ausbau selten. Aber ein Defekt an diesen Teilen macht sich in gleicher Art bemerkbar, wie Schmutz im Vergaser. Niemand kann vor dem Reinigen feststellen, ob diese Teile noch in einem guten Zustand sind. Wer auf den Austausch verzichtet, muss unter Umständen den Vergaser sofort wieder zerlegen, um Düsen und Nadeln zu tauschen.
Da diese Teile sehr günstig sind, ist es klüger, sie grundsätzlich beim Reinigen durch Neuteile zu ersetzen.
Checkliste zum Vergaser reinigen
Überprüfen:
- Zündkerzen (Kontaktabstand, rehbraune Farbe).
- Einstellung des Zündzeitpunkts.
- Vergasereinstellung.
- Zustand von Luftfilter und Kraftstofffilter.
Wenn alles überprüfte in Ordnung, dann Vergaser reinigen:
- Betrieb suchen, der Ultraschallreinigungen durchführt.
- Reparatursatz für den Vergaser beschaffen.
- Klären wer den Vergaser zerlegt und zusammenbaut.
- Kostenvoranschläge einholen.
- Auftrag erteilen und Vergaser abgeben.