Sicherheitsexperten der Polizei raten, wenn ein Schlüssel verloren gegangen ist, das Türschloss zu wechseln. Nur so können Wohnungsinhaber sicher sein, dass sich kein Unbefugter mit dem Fundstück Zugang zur Wohnung verschafft. Aber was kostet der Austausch eigentlich?
Türschloss austauschen: Kosten im Überblick
Posten | Kosten |
---|---|
Sicherheitsschloss VDS | 100 - 120 € |
6 Schlüssel | 60 - 90 € |
Summe Material | 160 - 210 € |
Einbau | 60 - 80 € |
Anfahrt | 40 - 50 € |
Summe Handwerker | 100 - 130 € |
Gesamtsumme | 260 - 340 € |
Beispiel: Ein neuer Schließzylinder als VDS-Sicherheitsschloss mit fünf Schlüsseln. Damit alle Bewohner einen Schlüssel haben, sind sechs weitere Schlüssel erforderlich.
Die Kosten im Detail
Wenn vom Türschloss die Rede ist, geht es in der Regel nur um den Schließzylinder. Wie hoch die Rechnung für den Tausch wird, hängt davon ab, wie stabil und sicher das neue Schloss sein soll. Auch die Bauart spielt dabei eine Rolle. Ein weiterer wichtiger Entscheidungsfaktor ist, ob alle Schlüssel verloren gegangen sind oder nur einige und wie viele Schlüssel benötigt werden.

Das ist für Schloss und Schlüssel zu bezahlen
Schließzylinder der Sicherheitsstufe 1 kosten zwischen 10 und 30 Euro. Ein Zylinder der höheren Stufe 2 ist für 25 bis 70 Euro erhältlich. In der Stufe 3 kosten Schlösser zwischen 40 und 100 Euro.
Soll es ein VDS-zertifiziertes Schloss sein, ist mit einem Betrag von über 100 Euro zu rechnen. Die Schlösser werden zum Teil mit fünf Schlüsseln ausgeliefert. Wer zusätzliche Schlüssel benötigt, muss mit 10 bis 15 Euro pro Schlüssel rechnen.
Diese Kosten sind für den Einbau zu erwarten
Wenn zumindest ein Schlüssel verfügbar und das Schloss gangbar ist, berechnen die meisten Betriebe zwischen 60 und 80 Euro für den Einbau. Sollte kein Schlüssel vorhanden sein, fallen weitere 60 bis 80 Euro für den Ausbau an.
Beachtenswertes beim Austausch eines Türschlosses
Das Schloss in der Tür ist wichtig für die Sicherheit. Die Auswahl sollte sich daher nicht durch die Kosten beeinflussen lassen.
Wahl der Sicherheitsstufe
Äußerlich unterscheiden sich Schlösser der Sicherheitsstufe 1 und 2 nicht von denen der Klasse 3. Schlösser der Klasse 3 haben zwischen sechs und neun innenliegenden Stifte sowie ein patentiertes Scheibensystem. Zusätzlich sorgen seitliche Abtastungen der Schlüssel und weitere Sperren für einen großen Schutz gegen unbefugtes öffnen. VDS-Schlösser erfüllen die Klasse 3 und haben immer einen zusätzlichen Schutz gegen gewaltsames Öffnen wie Aufbohren, herausziehen oder den Einsatz von Schlagpicking.
Die Klasse 1 ist für Türen geeignet, die keinen großen Schutz bieten müssen. In Gartentoren sind diese häufig zu finden. Für Schuppen, in denen nichts Wertvolles aufbewahrt wird, genügt die Klasse 2. Für Wohnungen und Wohnhäuser ist auf jeden Fall die Schutzklasse 3 erforderlich. Die Polizei empfiehlt Schlösser mit VDS-Zertifikat zu verwenden. Viele Einbruchversicherungen schreiben den Schutz durch solche Schlösser vor.
Bauarten von Schlössern
Information
Halbzylinder sind nur für Türen sinnvoll, die nicht von Innen abgeschlossen werden. Für Garagen oder Schränke bieten sich diese Schlösser an.
Übliche Ausführungen sind Profildoppelzylinder, die sich von beiden Seiten mit einem Schlüssel schließen lassen. Für dünne Türen gibt es diese als Kurzzylinder. An Wohnungstüren ist es sinnvoll, Schlösser mit Not- und Gefahrenfunktion, auch Prioritätsfunktion oder BSZ-Funktion genannt, einzusetzen. Diese ermöglichen es, die Tür mit einem zweiten Schlüssel zu öffnen, auch wenn auf der anderen Seite ein Schlüssel steckt. Das ist ein sinnvoller Schutz, wenn die Möglichkeit besteht, dass sich Personen einschließen, die eventuell später nicht in der Lage sind, die Tür wieder zu öffnen.
Für Wohnungstüren mit Mehrpunktverriegelungen und Panzerriegeln eignet sich diese Funktion nicht, weil das System nicht die beim Schließen erforderlichen hohen Kräfte übertragen kann. In diesen Fällen sind Knaufzylinder sinnvoll. Auf der Innenseite befindet sich ein Knauf. Durch Drehen des Knopfes lassen sich die Türen von Innen abschließen und öffnen, während von außen ein Schlüssel nötig ist.
Halbzylinder sind nur für Türen sinnvoll, die nicht von Innen abgeschlossen werden. Für Garagen oder Schränke bieten sich diese Schlösser an.
Checkliste für das Auswechseln eines Türschlosses
Erste Maßnahmen:
- Dicke der Tür im Schlossbereich ausmessen.
- Entscheidung über die Sicherheitsstufe treffen.
- Bauart auswählen.
- Anzahl der benötigten Schlüssel ermitteln.
- Arbeiten mit diesen Daten ausschreiben und angeben, ob sich die Tür noch mit dem vorhandenen Schlüssel öffnen lässt.
Das Schloss austauschen lassen
- Betrieb auswählen und Termin vereinbaren.
- Alle, die von der Maßnahme betroffen sind, über den Austausch informieren.
- Dafür sorgen, dass die Handwerker die Tür erreichen können und einen Schlüssel bekommen, falls vorhanden.
Nach dem Einbau:
- Sich alle Schlüssel aushändigen lassen.
- Jeden Schlüssel von beiden Seiten des Schlosses testen.
- Schlüssel an alle Zugangsberechtigten verteilen.