Kaffeesatz als Dünger für Erdbeeren?
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Kaffeesatz gilt als idealer Dünger für Erdbeeren. Doch was ist an dieser Volksweisheit dran? Wie wirkt der Satz auf Boden und Pflanzen?
Kaffeesatz als Dünger
Die Idee mit Kaffeesatz zu düngen ist nicht so abwegig, wie sie auf den ersten Blick scheint. Kaffee besteht aus den Samen der Kaffeepflanze, ist also ein rein pflanzliches Produkt. Er gehört ohnehin auf den Kompost und nicht in die Restmülltonne.
Die klein zermahlenen und mit kochendem Wasser überbrühten Samen zersetzen sich schnell. Der Umweg über den Kompost ist nicht nötig, um die Inhaltsstoffe freizusetzen. Der Satz enthält Stickstoff, Kalium und Phosphor, also die Elemente, aus denen auch Volldünger besteht.
Im Garten verteilt, lockt er Regenwürmer an, die das Erdreich durchwühlen und auflockern. Blattläuse und Ameisen meiden Kaffeesatz. Er ist also nicht nur Dünger, sondern auch natürlicher Pflanzenschutz.
Wie viele Kaffeetrinker wissen, enthält Kaffee Säure. Der Satz senkt aus diesem Grund den pH-Wert im Boden und macht ihn leicht sauer. Erdbeeren und auch Rosen gedeihen ausgezeichnet in schwach sauren Böden.
Es ist also kein Mythos, dass sich Kaffeesatz als Dünger bestens eignet und besonders gut für Erdbeeren ist.
Für Erdbeeren zum Düngen einsetzen
Die Pflanzen brauchen beim Setzen im Juli oder August, im Frühjahr und nach der Ernte Dünger. Ideal ist Hornmehl, da es viel Stickstoff enthält. Wer nur mit Kaffeesatz düngt, riskiert, dass die Erdbeeren zu wenig von diesem Nährstoff bekommen.
Ideal ist eine Mischung von je einem Teil Hornmehl und Kaffeesatz. Nach dem Einpflanzen braucht jede Pflanze 35 Gramm der Mischung. Im Frühjahr reichen 15 Gramm und nach der Ernte sind 40 Gramm angemessen.
Da Erdbeeren auch bei guter Pflege ab dem dritten Jahr weniger tragen, ist es sinnvoll im dritten Jahr im Frühjahr zu düngen und die Pflanzen nach der Ernte zu entfernen. Wichtig: Die neuen Erdbeeren in ein anderes Beet pflanzen und wie beschrieben düngen.
Das Ausbringen des Düngers ist einfach: Es genügt, um jeder Pflanze die angegebene Menge zu streuen und das Pulver mit einer kleinen Hacke einzuarbeiten. Damit sich das Düngemittel rasch zersetzt, muss der Boden gleichmäßig feucht gehalten werden.
Obwohl Kaffeesatz ein Naturprodukt ist, darf er nicht in unbegrenzten Mengen direkt in die Beete. Überschüssige Mengen gehören in den Kompost. Ein Teil davon kann mit Blumenerde vermischt den Zimmerpflanzen Nahrung spenden.
Die Weisheit, dass sich Erdbeeren mit Kaffeesatz düngen lassen, ist völlig richtig. Eine Zugabe von Hornmehl macht das Düngemittel perfekt.