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Molche suchen sich ihr Gewässer selber aus. Damit sie sich im Gartenteich ansiedeln, muss dieser so naturnah wie möglich sein.
Heimische Molche, zu denen Faden-, Kamm-, Berg- und Teichmolche zählen, führen ein verstecktes Leben. Besonders während ihres Landaufenthaltes von August bis März sind sie selten zu sehen. Dann leben die Tiere an feuchten Stellen in der Nähe von Gewässern. Wer diese scheuen Amphibien ansiedeln will, für den ist diese Zeit, die beste Gelegenheit um sie in den eigenen Gartenteich zu locken.
Im Spätherbst graben sich Molche tief im Erdboden ein, um in Winterstarre zu verfallen. So überleben sie die Winterzeit. Wenn im Frühling die Temperaturen ansteigen, erwachen sie aus ihrem Winterschlaf und die Fortpflanzungszeit beginnt. Dafür wächst den Männchen von Kamm- und Teichmolchen ein Rückenkamm, der sie bizarr wie ein kleiner Drachen aussehen lässt.
Um die Weibchen anzulocken, geben die Männchen Duftstoffe ab und wedeln diese mit dem Schwanz dem Weibchen zu. Durch Umtanzen der Partnerin veranlasst das Männchen diese, ihm zu folgen, wobei es ein Samenpaket absetzt. Dieses nimmt das Weibchen mit der Kloake auf und beginnt bald darauf mit der Eiablage. Die Larven entwickeln sich im Wasser drei Monate lang zu kleinen Molchen, die im Spätsommer an Land gehen.
Wer Molche im Gartenteich ansiedeln will, muss diesen naturnah gestalten. Mit viel Glück kommen die Lurche von allein, wenn sie einen Lebensraum finden, in dem sie sich wohlfühlen. Da alle Molcharten sowohl an Land als auch im Wasser leben, muss es eine flache Uferzone geben. So kommen sie leicht in den Teich und wieder heraus.
Außerdem brauchen sie Möglichkeiten, sich zu verstecken. Besonders gut eignen sich ausgehöhlte Steine, kleine Baumstämme und Äste, welche der Besitzer am Teichrand sowie im Teich platziert. Ebenso wichtig sind Unterwasserpflanzen wie Hornkraut und Wasserpest, an denen das Weibchen ablaichen kann. Daher ist auf Chlor oder Algenreiniger zu verzichten, da Amphibien diese Mittel nicht vertragen.
Auch die Umgebung um den Gartenteich herum muss naturbelassen sein. Stehen Pflanzen am Uferrand sind diese weder zu düngen noch ist ein Unkrautvernichter einzusetzen. Ebenso ist es nicht ratsam während des Landaufenthalts den Rasen zu mähen, um die Molche vor Fressfeinden zu schützen. Zum anderen besteht die Gefahr, sie durch das Mähen zu verletzten oder in das Mähwerk zu ziehen.
Viele Teichbesitzer wissen nicht, dass keine Fische im Gartenteich schwimmen sollten, wenn sie Molche darin ansiedeln wollen. Gerade Arten wie Goldfische und Stichlinge stören die Weibchen beim Laichen und fressen den Laich sowie die Molchquappen. Hingegen sind Unken und Frösche keine Bedrohung für den Molchnachwuchs. Außerdem lieben alle Molcharten die Ruhe, weswegen von einem Springbrunnen oder einer Teichpumpe abzuraten ist.
Obwohl Molche unter Naturschutz stehen, ist das Ansiedeln im eigenen Gartenteich nicht verboten. Nur aus der freien Natur darf sie der Gartenbesitzer nicht nehmen. Doch wenn er die geeigneten Lebensbedingungen schafft, kommen die Amphibien vielleicht von allein. Sollte dies wiedererwartend nicht der Fall sein, sind heimische Arten beim Molchzüchter zu kaufen.
Doch wer Molchbesitzer ist, hat dafür zu sorgen, dass ihr Lebensraum erhalten bleibt. Dabei muss sich jeder darüber im Klaren sein, dass sich Lurche ihr Zuhause selber aussuchen. Nur wenn es ihnen in einem Teich gefällt, bleiben sie.