Schotterschicht verdichten – Beachtenswertes

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Beim Bau von Wegen und Terrassen denken viele Bauherren nicht an die Schotterschicht oder vergessen das Verdichten. Die Folgen sind oft verheerend.

Sinn der Schotterschicht

Schotter besteht aus kleinen Bruchsteinen mit einer Körnung von 32 bis 63 Millimetern. Durch die scharfen Bruchkanten verzahnen sich die Körner miteinander und werden zu einem stabilen Unterbau. Der Fachmann spricht von der Tragschicht, welche durch die Schotterschicht entsteht.

Da sich zwischen den Steinen Lücken befinden, fließt Regenwasser ungehindert durch. Damit dieses nach einer Seite abläuft, muss also bereits unterhalb der Schotterschicht ein Gefälle vorhanden sein.

Das schnelle Abfließen von Wasser ist gleichzeitig ein Frostschutz. Durch den Schotter können sich keine Seen unter dem Belag des Weges oder der Terrasse bilden. Aus diesem Grund kann bei Frost von unten kein Eis nach oben drücken und zu Frostaufbrüchen führen.

Verdichten der Schicht

Lose geschütteter Schotter ist nicht stabil. Erst durch das Verdichten mit einer Rüttelplatte fügen sich die Steine zu einem Verbund zusammen, der sehr stabil und tragfähig ist. Bei diesem Vorgang schlägt die Platte automatisch senkrecht von oben auf die Schicht, diese sackt dabei zusammen. Ohne das Verdichten würde der Schotter nach und nach zusammensacken und dabei natürlich auch den Belag absenken.

Das Verdichten erfüllt einen weiteren Zweck, denn auf den Schotter kommt eine Schicht Splitt mit einer Körnung von 2 bis 32 Millimetern oder Sand. Sie dient als Bettung für Randsteine oder Pflastersteine. Die Steine sacken in das feine Material ein und finden einen stabilen Halt. In einer unverdichteten Schotterschicht würde Sand oder Splitt einrieseln.

Wenn nur kleine Flächen zu verdichten sind, genügt ein Handstampfer, besser sind mechanische Rüttelplatten, die für eine gleichmäßige Oberfläche und eine starke Verdichtung sorgen.

Hilfe vom Fachmann ist sinnvoll

Der genaue Aufbau der unteren Schichten hängt mit der Bodenbeschaffenheit und den späteren Belastungen zusammen. Bei wenig durchlässigem Boden muss unter dem Schotter noch Kies aufgebracht werden.

Bei wenig belasteten Wegen reicht eine Tragschicht von 20 Zentimetern, besser sind Stärken von 40 Zentimetern und mehr. Das bedeutet, dass eine Grube auszukoffern ist, die unter Umständen tiefer als einen Meter ist. Ohne Bagger ist dies eine körperlich sehr schwere Arbeit. Der Aushub ist zu beseitigen und ungefähr die gleiche Menge an Schotter und Splitt herbeizuschaffen, plan auszubringen und zu verdichten.

Eine Rüttelplatte aus dem Baumarkt lässt sich nicht so einfach bedienen, wie es den Anschein hat. Manch ein Bauherr hat feststellen müssen, dass die Platten ein regelrechtes „Eigenleben“ entwickeln. Mit einem Handstampfer ist die Arbeit extrem mühsam.

Im Hinblick auf die Schwere der Arbeit und die erforderliche Erfahrung zum Berechnen der Schichtdicken ist es sicher sinnvoller einen Fachmann, der das entsprechende Gerät besitzt und beherrscht, zu beauftragen.

Viele private Bauherren, verzichten auf die genaue Berechnung und verzichten auf eine ausreichende Tragschicht aus verdichtetem Schotter. In der Folge sinkt der Belag ab oder er hebt sich im Winter aufgrund von gefrierendem Wasser, das sich darunter staut.

Hinzukommt, dass der Bau in Eigenregie sich über Wochen hinzieht, während der Fachmann in wenigen Tagen fertig ist. Es macht bestimmt mehr Spaß den Sommer auf der Terrasse im Liegestuhl zu genießen, statt die Zeit mit deren Bau zu verbringen.

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