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Mit dem Frühling beginnt die Zeckengefahr – in Wäldern, aber auch in Parks und Gärten. Eine Zusammenfassung von Tipps und wichtigen Informationen.
Die meisten Zeckenbisse verlaufen harmlos. Schlimmstenfalls können sie die Hirnhautentzündung FSME oder die Infektionskrankheit Borreliose auslösen. Gegen Borreliose gibt es keinen Impfschutz.
Zecken sind winzige Spinnen und an ihren acht Beinen zu erkennen. Wer sie auf der Kleidung entdeckt, kann sie mit Klebestreifen entfernen. Eine Maschinenwäsche tötet sie nicht zwangsläufig, wohl aber der Wäschetrockner. Am Körper suchen die Zecken gerne warme weiche Stellen wie Hautfalten, Kniekehlen, Hals oder Nacken und gerne auch die Kopfhaut auf. Wie entfernen? Am besten mit der Zeckenzange oder Zeckenpinzette. Die Zecke dabei nicht an den Körper drücken. Der Kopf darf nicht in der Haut stecken bleiben.
Zecken leben in bewaldeten Bereichen am Wegesrand, aber auch in Sträuchern und hohen Gräsern. Den Weg in die Gärten finden sie häufig durch Wirte wie Wild, Mäuse oder Hunde. Sie lieben es feucht und schattig. Ihre Hauptsaison ist April bis Oktober, klimabedingt aber auch länger. Apps informieren über die aktuelle Zeckengefahr vor Ort.
Mit dem richtigen Pflanzenmix lässt sich die Gefahr verringern. Pflanzen wie Rosmarin, Katzenminze, Rainfarn oder Schmalblättriger Lavendel enthalten ätherische Öle, die Zecken vertreiben. Die Dalmatinische Insektenblume kann Zecken durch ihr Gift sogar töten. Die Pflanzen sind mit Augenmaß zu verteilen, sonst werden neben Zecken auch bestäubende Nützlinge vertrieben.
Dazu Äste von Bäumen und Büschen schneiden und Sonne in den Garten lassen. Kurze Rasen und sonnige Plätze sind uninteressant für Zecken. Im gepflegten Garten verschwinden die Schlupfplätze für Zecken und ihren wichtigsten Wirt, die Maus.
Zeckenrollen sind biologisch abbaubare Pappkartonrollen. Sie enthalten natürliche Baumwolle mit einem Zecken tötendem Wirkstoff. Die Mäuse krabbeln hinein, sammeln die Baumwolle als Nistmaterial und werden vom Wirt zum Zecken-Vernichter,
Singvögel sind Fressfeinde, können aber auch Wirte sein. Vogelhäuser und Futterstellen sollten daher entfernt vom Haus sowie von Kinderspielgeräten angebracht werden. Umzäunungen verhindern, dass Wildtiere wie Igel oder Füchse Zecken einschleppen.
Bei der Gartenarbeit immer Gartenhandschuhe sowie gut schließende, lange Hemden und Hosen tragen! Eine Kopfbedeckung ist ebenfalls empfehlenswert. Spielende Kinder sollten sie immer tragen, damit sie sicher im Gras spielen können.
Für Anti-Zecken-Sprays oder Lotionen auf Basis von DEET oder Citrodiol sowie für chemische Produkte wie Autan gilt: Sie wehren Zecken für einige Stunden ab, aber töten sie nicht. Ähnlich wirksam sind natürliche Mittel wie Kokos- oder Schwarzkümmelöl auf der Haut. Insekten tötende Sprays sind in der EU meist nicht mehr erlaubt, da sie auch Nützlinge eliminieren.
Ja, auch sie besetzten eine ökologische Nische. Sie sind Nahrung für Fressfeinde wie Hühner, manche Vogelarten oder Wespen. Als Parasiten regulieren Sie Populationen. Möglicherweise helfen sie der Evolution, damit sich resistente Arten oder Tiere mit stärkeren Immunsystemen durchsetzen.