Schmutzfang hinterm Herd: Fliesenschild, Glasplatte und Co.
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Ein Spritzschutz schützt die Küchenwand hinter Herd und Arbeitsplatte vor Verunreinigungen. Fliesen sind dazu nicht die einzige Option.
Traditionsrückwand - der Fliesenspiegel ist aus der Mode
Traditionell war der Fliesenspiegel hinter dem Herd dazu bestimmt, Spritzer brutzelnder Gerichte abzufangen und Schimmel durch Wasserdampf vorzubeugen. In den 70er- und 80er-Jahren gab es kaum eine Küche ohne den wild kolorierten Spritzschutz. Mittlerweile ist die Fliesenrückwand aber aus der Mode gekommen.
Einer der triftigsten Gründe: Fliesen lassen sich wegen ihrer Fugen nicht ohne weiteres säubern. Öl und andere Verunreinigungen kleben in den Spalten fest und sind nur unter hohem Aufwand zu entfernen. Da ein geringer Reinigungsaufwand für die Küchenrückwand ein entscheidender Qualitätsfaktor ist, haben Fliesen, verglichen mit fugenlosen Alternativen, einen schweren Stand.
Solche "fugenlosen Alternativen" zur traditionellen Variante reichen von der Edelstahlwandverkleidung über Plexiglasplatten bis hin zur "Elefantenhaut". Jede von ihnen bietet Vor- und Nachteile.
Edelstahlblech ist ein beliebter Spritzschutz in modernen Küchen
Edelstahlverkleidungen halten einiges aus. Weder auf Hitze, noch Gewalteinwirkungen reagieren sie empfindlich. Außerdem sind die spiegelglatten Flächen in der Pflege relativ genügsam. Die Reinigung kann mit Fensterputzmitteln stattfinden. Oft reicht es aber schon, Spritzer mit Schwamm und Spülmittel wegzuwischen.
Unglücklicherweise bilden sich auf Edelstahl aber schnell Wasserflecken. Das beeinträchtigt die modern puristische Optik, die eigentlich eine große Stärke dieser Variante ist. Eine ärgerliche Erfahrung, weil der Preis für einen edelstählernen Spritzschutz durchaus beträchtlich ist. Dafür lässt sich das Blech luftdicht mit der Wand verschrauben und hält Wasserdampf und Feuchtigkeit so zuverlässig von den Mauern fern.
Zur Wandverkleidung gibt es viele Alternativmaterialien
Alternativ lässt sich die Wand ebenso mit beschichteten PE- oder Porenbeton-Platten, beschichteten Spanplatten oder dem jeweiligen Material der Arbeitsplatte verkleiden. In der Regel sind diese Alternativen deutlich günstiger als Edelstahl. Dass die Verkleidung auch luftdicht sitzt, ist allerdings deutlich aufwendiger.
Arbeitsplattenmaterialien bieten den Vorteil harmonischer Optik mit dem Rest der Küche. Leider sind diese Materialien aber häufig empfindlich, sodass sie bei hoher Beanspruchung nicht lange schön sind. Auch Hitze kann ihnen zum Teil etwas anhaben. Bei Spanplatten wiederum muss die Beschichtung regelmäßig erneuert werden, was mit hohem Aufwand verbunden ist. Industriell folierte Platten eignen sich daher besser als solche mit einfacher Beschichtung.
Vorsicht: Selbst zu folieren ist nicht empfehlenswert, denn die Folie könnte sich durch den Wasserdampf beim Kochen schnell wieder lösen.
Ein gläserner Spritzschutz ist ein optisches Highlight
Auch Glasplatten können die Küchenwand vor Spritzern schützen. Häufig werden diese Konzepte zu optischen Highlights, zum Beispiel indem man zwischen Glasplatte und Wand Fotos oder Bilder einlegt. Allerdings ist die Reinigung von Glas relativ aufwändig. Schlieren und Wasserflecken kennt so gut wie jeder schon von den Fensterscheiben. Statt herkömmlichem Glas besteht ein Spitzschutz aus Gründen der Robustheit aber aus Sicherheits- oder Acrylglas, was den Pflegeaufwand etwas reduziert.
Wer mit Verstand plant, kann den Aufwand schon mit der Auswahl der Platten noch weiter senken: Milchgläsernes Plexiglas schmutzt zum Beispiel nicht so leicht wie transparentes. Schlieren sind damit kein Problem mehr und wischen lässt sich die glatte Oberfläche optimal. Die Kosten für ein Glasimitat aus Kunststoff sind gering. Selbiges gilt für den Montageaufwand, denn die Platten lassen sich im Handumdrehen an der Wand verschrauben.
Minimalismus liegt bei Küchenrückwänden im Trend
Minimalismus liegt im Trend und passt daher zu modernen Küchen. Auch für Küchenrückwände haben sich einige minimalistische Varianten durchgesetzt. Eine davon ist die "Elefantenhaut" - eine wasserfeste und glatte Wandbeschichtung, von der sich Verunreinigungen abwischen lassen. Der Materialaufwand bleibt mit diesem minimalistischen Spritzschutz gering. Der Arbeitsaufwand ist dagegen etwas höher als bei der Plexiglasvariante, denn sauberes Streichen nimmt etwas Zeit in Anspruch.
Helle Farben eignen sich für die Beschichtung nicht, da Verunreinigungen zwar abgewischt werden, aber durchaus zu Verfärbungen führen können. Wie jeder Anstrich muss auch der Elefantenhautanstrich regelmäßig erneuert werden, um schön zu bleiben. Die Extremtemperaturen um den Herd herum begünstigen den Alterungsprozess der Beschichtung. Während sich Spritzer noch leicht entfernen lassen, können größere Verunreinigungen außerdem Probleme bereiten.
Plexiglasrückwand ist sicher, schön und relativ pflegeleicht
Aus allen genannten Varianten geht Plexiglas als Sieger auf ganzer Linie hervor. Der Preis ist günstig, die Montage einfach und luftdicht. Der Pflegeaufwand ist gering und der robuste Kunststoffspritzschutz von langlebiger Dauer.
Aber Vorsicht: Weder Alkohol noch aggressive Reiniger zum Säubern verwenden. Wasser, Fensterleder und ein milder Sprühreiniger für Glas halten die Fläche schonend sauber. Scheuern kann die Oberfläche abnutzen und ist auch bei stärkeren Verschmutzungen nicht notwendig. Wer Hochglanz mag, kann die Rückwand zusätzlich mit Poliercreme erstrahlen lassen.