Kann man Spanplatten mit Putz überziehen?

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Spanplatten und Putz verhalten sich unterschiedlich bei Nässe und Bewegung. Das Verputzen gelingt nur nach guter Vorbereitung.

Verwendung von Spanplatten

Die Platten sind ein nicht saugender Holzwerkstoff, der sich bei Feuchtigkeit ausdehnt. Außerdem neigen Spanplatten zum Schwingen und verbiegen sich leicht. In diesem Punkt unterscheiden sie sich von OSB-Platten, bei denen lange Holzfasern miteinander verleimt sind. Dieses Material biegt sich nicht so leicht wie Spanplatten, bei denen klein gemahlenes Holz zum Einsatz kommt.

Beim Innenausbau kommen beide Plattenarten als Verkleidung von Dämmstoffen und beim Bau von nicht tragenden Wänden zum Einsatz. Der Wunsch eine solche Wand zu verputzen ist naheliegend.

Putz auf Holzplatten auftragen

Die meisten Putze, wie zementgebundene und solche auf Basis von Lehm oder Gips haften am besten auf saugenden Untergründen. Sie können mit einer Spanplatte keine feste Verbindung eingehen. Ein weiteres Problem ist, dass die Platten bei Nässe aufquellen und sich verbiegen, wenn jemand dagegen drückt.

Beide Probleme sind lösbar: Die Platten benötigen eine Grundierung, damit kein Wasser eindringt, die sie verquellen lassen. Ist die Platte fest mit dem Untergrund verbunden und lässt sich nicht eindrücken, genügt oft ein Haftgrund für nicht saugende Untergründe. Eine andere Lösung ist Kunststoffreibeputz zu verwenden.

Auf der sicheren Seite ist, wer nach dem Anstrich der Flächen zum Schutz vor Wasser einen Putzgrund aufbringt. Dies sind entweder Gipskartonplatten, Netze oder Streckmetallgitter. Wichtig ist, diesen Untergrund auf die Platten zu schrauben, zu nageln oder zu tackern. Er dient dem Entkoppeln von Spanplatte und Putz.

Die teuerste und sicherste Lösung ist Gipskarton auf die Spanplatten zu schrauben. In der Regel gibt es auch mit den Netzen oder mit Streckmetall eine dauerhafte sichere Verbindung. Risse entstehen, sofern die Platte sich nicht stark verbiegen kann, selten.

Handwerker oder Heimwerker?

Die Vorarbeiten, das Streichen der Spanplatten und das Aufnageln, Anschrauben oder Antackern des Putzgrundes sind einfach. Damit dürften selbst ungeübte Heimwerker keine Schwierigkeiten haben.

Das Verputzen gelingt nur geübten Hobbyhandwerkern und Fachleuten. Der Putz muss ohne Klumpen angerührt werden und reifen. Ein gleichmäßiger Auftrag ist wichtig, damit die Wand später keine Dellen aufweist.

Es ist nicht leicht, die richtige Dicke zu bestimmen. Der fertige Putz soll nicht zu dick sein, da ein hohes Gewicht ungünstig für den Putzgrund ist. Ein zu dünner Auftrag lässt den Untergrund durchscheinen. Das ist optisch unschön.

Wer noch nie verputzt hat, sollte diese Arbeit einem Fachmann überlassen. Der Beruf erfordert nicht ohne Grund eine Ausbildungszeit von drei Jahren.

Tatsache ist, es ist möglich Spanplatten zu verputzen, wenn diese mit einem Putzgrund versehen werden. Ohne diese Entkopplung besteht die Gefahr, dass sich Risse bilden. Wandverkleidungen aus Gipskarton sind eine bessere Lösung, wenn ein Putzauftrag gewünscht ist.

Kontaktieren Sie Handwerker, um einen genauen Kostenvoranschlag für Ihren Auftrag zu erhalten.