Ein Umzug einer Mehrzimmerwohnung in eine andere Stadt, die mehr als 50 Kilometer entfernt ist, lässt sich kaum in Eigenregie erledigen. Ohne einen ausreichend großen Transporter sind zu viele Fahrten notwendig. Ein professionelles Umzugsunternehmen kann dafür sorgen, dass der Umzug an einem Tag zuverlässig und sicher über die Bühne geht.
Im Gegensatz zum ortsnahen Umzug, ist ein deutschlandweiter Umzug allein entfernungsbedingt mit höheren Kosten verbunden. Beim internationalen Umzug hingegen, spielen noch ganz andere Dimensionen von Distanz eine Rolle.
Umzugsfirmen berechnen die Kosten für einen Umzug innerhalb Deutschlands somit nach der Entfernung zwischen Einzugs- und Auszugsort, der Größe der Wohnung in Quadratmetern, dem Transportvolumen sowie den zu erbringenden Nebenleistungen. Relevant für die Kostenaufstellung sind weiterhin Faktoren wie die Zugänglichkeit und Lage der Wohnung oder des Hauses als auch das Vorhandensein eines geeigneten Aufzugs bei Transport in ein höheres Stockwerk.

Preise für den Umzug innerhalb Deutschlands
Bei einem 2-Personenhaushalt auf einer einstöckigen Wohnfläche von 65 Quadratmetern wird mit einem ungefähren Transportvolumen von etwa 30 Kubikmetern gerechnet. Pro Kubikmeter berechnen Umzugsfirmen durchschnittlich 20 bis 30 Euro für das Be- und Entladen des Fahrzeugs. Liegt die Wohnung auf einem höheren Stockwerk oder ist der Weg zum Umzugswagen beschwerlich, fallen dementsprechend höhere Kosten an. Pro Entfernungskilometer ist außerdem mit ungefähr 30 bis 50 Cent zu rechnen.
Eine Umzugsfirma stellt nicht nur ein individuelles Umzugsangebot zusammen, sondern berät und plant alles rund um den Umzug. Bei den Umzugskosten kann es zu regionalen Unterschieden kommen und auch die Angebotspreise verschiedener Umzugsunternehmen in einer Stadt können stark variieren.
Kostenbeispiele
Von | Nach | Distanz | Beispiel | Gesamtkosten |
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Stuttgart | Köln | ca. 191 km | 1. Etage, einstöckige Wohnung, 70m² Wohnfläche, 3-Personenhaushalt | ca. 989 – 1.272 € |
Frankfurt am Main | Stuttgart | ca. 210 km | 2. Etage, einstöckige Wohnung, 60m² Wohnfläche, 1-Personenhaushalt | ca. 995 - 1.145 € |
Hamburg | Frankfurt am Main | ca. 487 km | 3. Etage, einstöckige Wohnung, 40m² Wohnfläche, 1-Personenhaushalt | 732 - 914 € |
Köln | Berlin | ca. 573 km | 2. Etage, einstöckige Wohnung, 65m² Wohnfläche, 2-Personenhaushalt | ca. 895 - 1.123 € |
Berlin | München | ca. 585 km | 2. Etage, einstöckige Wohnung, 100m² Wohnfläche, 2-Personenhaushalt | ca. 1.371 - 1.593 € |
München | Hamburg | ca. 791 km | 4. Etage, einstöckige Wohnung, 75m² Wohnfläche, 2-Personenhaushalt | ca. 1.531 - 1.764 |
Die tatsächlichen Umzugskosten können davon abweichen, da weitere Faktoren wie Zugänglichkeit der Immobilie und Zusatzleistungen Auswirkung auf die Preisgestaltung haben können.
Jetzt Angebote erhaltenZusatzleistungen im Überblick
Zusatzleistungen wie das Packen von Kartons, das Verpacken oder den Auf- und Abbau der Möbel berechnen Umzugsunternehmer meist nach Zeitaufwand mit 25 bis 30 Euro pro Stunde. Innerhalb einer Stunde werden durchschnittlich 10 Kartons gepackt. Für das Umsetzen einer kleinen Küche sollten Wohnungsinhaber etwa sechs Stunden an Zeit veranschlagen.
Viele Umzugsunternehmen bieten außerdem das Einrichten einer Halteverbotszone direkt in ihrem Umzugsservice an und holen die entsprechenden Genehmigungen ein.
Ein Umzugsunternehmer steht außerdem beratend zur Seite, wenn es um das Besorgen von Umzugskartons – inklusive Mietoptionen – Transporte, Entrümpelungen oder Haushaltsauflösungen und dem Service vor Ort. Sowohl bei einem Privatumzug als auch einem Firmenumzug können so Kosten eingespart werden.
Pro Umzugskarton ist mit zirka drei bis fünf Euro zu rechnen, Polstermaterial schlägt mit etwa ein bis zwei Euro pro Karton zu Buche. Pro Zimmer wird mit ungefähr 10 bis 15 Kartons gerechnet.
Jetzt Angebote erhaltenBeachtenswertes beim nationalen Umzug
Umzugsunternehmen, die Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen nutzen, was häufig bei deutschlandweiten Umzügen vorkommt, benötigen eine Erlaubnis. Diese bekommt nur, wer einen Fachkundenachweis der IHK erbringt. Außerdem ist eine Haftpflichtversicherung erforderlich. Dabei geht es zunächst ausschließlich um relevante Nachweise und weniger einen Nachweis für qualitative Leistungen.
Auf der sicheren Seite ist man bei der Wahl einer Umzugsfirma, die Mitglied im Bundesverband der Möbelspedition und Logistik (AMÖ) oder einem der Landesverbände ist. Diese Organisation vergibt das „rollende Känguru“ als Gütesiegel für Umzüge, das etwa 800 Unternehmen tragen.
Einige professionelle Umzugsunternehmen verzichten aus Kostengründen auf die Mitgliedschaft oder ein Zertifikat. Wer den Umzug günstig abwickeln möchte, sollte in der Regel eine solche Firma beauftragen. Ein Nachteil bei einem nicht zertifizierten Betrieb ist hingegen, dass bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Auftraggeber und Umzugsunternehmer kein Einigungsverfahren über die AMÖ möglich ist.
Tipp:
Ein Preisvergleich hilft, ein günstiges Unternehmen zu finden, aber es ist wichtig, nicht nur auf den Preis zu achten!
Eine weitere Möglichkeit ist die Zertifizierung nach DIN ISO 9001, die durch eine unabhängige Stelle wie den TÜV vergeben wird. Allerdings verzichten viele professionelle Umzugsunternehmer aus Kostengründen auf die Mitgliedschaft oder ein Zertifikat.
Die Bewertungen von gelisteten Umzugsfirmen in der Nähe und der direkte Preisvergleich bei MyHammer helfen, unabhängig von Gütesiegeln, zeitnah zuverlässige und fachkundige Umzugsunternehmen zu finden.
Checkliste für den ortsnahen Umzug
Wichtige Vorarbeiten:
- Umzugsbedingungen (Umzugsvolumen, Umzugsliste) identifizieren.
- Örtlichkeiten begutachten (Parkplätze, Zugang, Zufahrt).
- Arbeiten so detailreich wie möglich ausschreiben.
- Angebote vergleichen, Kundenbewertungen lesen, auf Leistungsumfang achten.
- Bei Bedarf: Besichtigungstermin ausmachen.
- Auftrag erteilen.
- Falls notwendig: Sondererlaubnis für das Parken oder die Zufahrt erwirken, z.B. Halteverbotszone.
- Eventuell Kartons besorgen und packen.
Während des Umzugs:
- Für einen Parkplatz in der Nähe sorgen (z.B. durch Halteverbotszone).
- Ungehinderten Zugang zum Umzugsgut gewährleisten.
- Eventuell Person beauftragen, die den Möbelpackern Anweisungen gibt.
Anschließende Arbeiten:
- Alte Wohnung auskehren, eventuell renovieren.
- Übergabe an den Vermieter/Käufer.
- Umzugsgut auf Vollständigkeit und Schäden prüfen.
- Rechnung prüfen.