Kunstrasen: Ein Drittel der Deutschen fordert ein Verbot

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Handwerker verlegen Kunstrasen in einem Garten – präzise Anpassung und nahtlose Installation für eine gepflegte Grünfläche.

Kunstrasen galt lange als pflegeleichte und langlebige Alternative zu natürlichem Rasen. Doch aktuelle Daten zeigen, dass Kunstrasen immer unbeliebter wird – viele Bürgerinnen und Bürger sprechen sich sogar für ein vollständiges Verbot aus.

Laut einer Studie von MyHammer, einer Plattform für die Vermittlung von Handwerkern, sind 32 % der Deutschen für ein Kunstrasen-Verbot. Diese Meinung zieht sich durch alle Altersgruppen und Geschlechter. Besonders stark ist die Zustimmung in Niedersachsen, wo 42 % der Befragten ein Verbot unterstützen. In Mecklenburg-Vorpommern, dem Bundesland mit der geringsten Zustimmung, sind es immer noch ganze 31 %.

Die Forderung eines Verbots zeigt sich in anderen Bundesländern folgendermaßen:

  • Berlin: 39 %
  • Nordrhein-Westfalen: 35 %
  • Schleswig-Holstein: 33 %
  • Baden-Württemberg: 32 %

Auch in anderen europäischen Ländern wächst die Kritik. Besonders in den Niederlanden, die für ihre umweltbewusste Politik bekannt sind, ist die Ablehnung hoch – hier sprechen sich 43 % der Befragten für ein Verbot aus.

Andere europäische Ländern sprechen sich folgendermaßen für ein Verbot aus:

  • Großbritannien: 36 %
  • Frankreich: 26 %
  • Österreich: 30 %

Ein Gartenexperte von MyHammer erklärt, dass die wachsende Ablehnung gegenüber Kunstrasen vor allem mit der negativen Berichterstattung und Umweltbedenken zusammenhängt:

*“Nachdem es im vergangenen Jahr extrem viel geregnet hat, machen sich viele Menschen Sorgen über mögliche Überschwemmungen und deren Folgen für Haus und Garten. Kunstrasen steht dabei in der Kritik, da er Wasser schlechter versickern lässt und so das Überschwemmungsrisiko erhöht."

Ich empfehle jedem, der über die Anschaffung von Kunstrasen nachdenkt, die Vor- und Nachteile sorgfältig abzuwägen. Künstlich hergestellter Rasen bietet durchaus einige attraktive Vorteile*”.

Die Experten von MyHammer haben eine Übersicht zusammengestellt, um Ihnen die Entscheidungsfindung zu erleichtern:

Vorteile von Kunstrasen

1. Gepflegtes Aussehen zu jeder Jahreszeit: Keine braunen oder kahlen Stellen, keine matschigen Pfützen – Kunstrasen sieht zu jeder Jahreszeit frisch aus.

2. Kein Gießen erforderlich: Die Tatsache, dass Sie Ihren Rasen nie gießen müssen, spart Zeit, spart Ihnen bares Geld bei Ihrer Wasserrechnung und ist besonders praktisch in Zeiten von Dürreperioden.

3. Minimaler Pflegeaufwand: Kein Mähen, kein Gießen, kein Nachsäen – Kunstrasen erfordert deutlich weniger Aufwand als natürlicher Rasen.

4. Leicht zu reinigen: Jeder Haustierbesitzer kennt das Problem: Urin oder Kot auf dem Rasen. Kunstrasen lässt sich einfach mit Wasser abspritzen und bleibt sauber.

Nachteile von Kunstrasen

1. Hohe Kosten

Die Anschaffung und Verlegung von Kunstrasen kann mehrere tausend Euro kosten. In Deutschland liegen die Preise je nach Qualität zwischen 15 und 60 Euro pro Quadratmeter. Für einen Garten mit 100 Quadratmetern liegen die Materialkosten somit zwischen 1.500 und 6.000 Euro. Hinzu kommen Verlegungskosten von etwa 8,50 bis 30 Euro pro Quadratmeter.

2. Belastung für die Umwelt

Das Ersetzen von natürlichem Gras durch Kunstrasen nimmt Insekten und Kleintieren ihren Lebensraum und wirkt sich langfristig negativ auf die Umwelt aus.

3. Mögliche Probleme mit der Drainage

Obwohl Kunstrasen häufig über Drainagelöcher verfügt, kann der Wasserabfluss je nach Produkt und Verlegung eingeschränkt sein, sodass sich vermehrt Pfützen bilden. Experten empfehlen daher, unter dem Kunstrasen wasserdurchlässigen Schotter zu verlegen, um Staunässe zu vermeiden.

4. Überhitzung im Sommer

Bei hohen Temperaturen kann sich Kunstrasen extrem aufheizen. Dies kann für Füße und Haustiere unangenehm und sogar gefährlich sein. Dies geht sogar so weit, dass laut Tierärzten von Joii Pet Care heiße Kunstrasenflächen zu Blasen und Verbrennungen führen können.