Moderne Häuser brauchen eine gute Wärmedämmung. Welcher Dämmstoff dabei der beste ist, lässt sich am besten in einem Vergleich darstellen.
Holzwolle - Verwendung bei geringen Anforderungen
Holzwolle wird in Form von zement- oder magnesitgebundenen Leichtbauplatten zur Wanddämmung verwendet. Aufgrund der vergleichsweise hohen Wärmeleitzahl und des damit verbundenen Wärmeverlustes besitzt die Holzwolle jedoch nur noch eine geringe Bedeutung bei der Dämmung von Gebäuden.
Kokos - Dämmstoffmatten mit Seltenheitswert
Die Fasern der Kokosnuss lassen sich zu weichen Dämmplatten verarbeiten. Diese können dann beispielsweise zur Zwischensparrendämmung verwendet werden. Im Gegensatz zu den anderen Dämmstoffen werden Kokosfasermatten jedoch nur selten eingebaut.
Kork - beliebt im Bereich der Fußbodendämmung
Aus der Rinde der Korkeiche wird zunächst Korkschrot gewonnen, der dann anschließend zu einem leistungsfähigen Dämmstoff verarbeitet werden kann. Es handelt sich bei den aus Korkschrot gepressten Korkplatten grundsätzlich um einen nachwachsenden Rohstoff. Allerdings werden zu dessen Herstellung Kunstharze verwendet, die eventuell Formaldehyd abgeben können. Insbesondere im Bereich der Fußbodendämmung sind die Korkplatten dennoch beliebt.
Hanf - nachwachsender Rohstoff mit Potential
Hanffaserplatten haben in den letzten Jahren im Bereich der Gebäudedämmung zunehmend an Bedeutung gewonnen und überzeugen durch ihre geringe Wärmeleitzahl und den relativ günstigen Preis. Die Matten selbst bestehen aus etwa 85 Prozent Hanf und rund 15 Prozent Polyesterfaser.
Holzfaser - gut geeignet für die Dachdämmung
Holzfasern lassen sich mit Hilfe von Klebstoffen oder durch Verfilzen zu Dämmplatten verarbeiten, die sich besonders gut zur Dachdämmung oder Fußbodendämmung eignen. Hinsichtlich der Wärmeleitzahl braucht die Holzfaserplatte keinen Vergleich mit den anderen Materialien zu scheuen, allerdings liegt der Preis deutlich höher als bei den künstlich erzeugten Dämmstoffen.
Schaumglas - Dämmstoff mit hoher Druckfestigkeit
Muss die Wärmedämmung starken Druckkräften widerstehen, ist Schaumglas die erste Wahl. Das mit Kohlenstoffgas aufgeschäumte Glas besitzt eine außerordentlich hohe Druckfestigkeit und kann daher zur Dämmung der Kelleraußenwände oder der Bodenplatte verwendet werden. Ein gravierender Nachteil von Schaumglas ist allerdings der enorm hohe Preis.
Zellulose - ideal für Zwischensparrendämmung
Zellulose, eine Dämmung aus zerkleinertem Papier, muss eingeblasen werden und eignet sich daher besonders für Hohlräume, wie etwa die Zwischensparrendämmung im Dach. Das Material wird aus Gründen des Brandschutzes bei der Herstellung mit Mineralsalzen versetzt und stellt sich aufgrund des niedrigen Preises und der geringen Wärmeleitzahl als gute Alternative zu den etablierten Dämmstoffen dar.
Polystyrol - Standard bei der Fassadendämmung
Das aus Erdöl hergestellte Polystyrol lässt sich leicht verarbeiten, weist eine geringe Wärmeleitzahl auf und ist günstig im Preis. Aus diesen Gründen hat sich Polystyrol in den letzten Jahren zum Standard-Dämmstoff im Bereich der Dach- und Fassadendämmung entwickelt. Bei dem Material muss grundsätzlich zwischen expandiertem Polystyrol (weich) und extrudiertem Polystyrol (hart) unterschieden werden.
Mineralfaser - der vergleichsweise günstige Dämmstoff
In Form von Glas- oder Steinwolle kommen Mineralfasern als Dämmstoff für Gebäude infrage. Die weichen Matten sind leicht zu verarbeiten und können universell zur Wand- und Dachdämmung verwendet werden. Die Kosten für dieses dauerhafte und feuerhemmende Material sind zudem sehr niedrig.
Kalziumsilikat - der Star unter den Dämmstoffen
Als herausragender Dämmstoff kann Kalziumsilikat bezeichnet werden. Die starren Platten machen keine Dampfsperre erforderlich und besitzen gute baubiologische Eigenschaften. Eine Schimmelbildung wird durch den hohen pH-Wert unterbunden. Im Vergleich zu anderen Dämmstoffen ist die Wärmeleitzahl allerdings etwas höher. Zudem besitzen Kalziumsilikatplatten einen sehr hohen Preis. Aufgrund der einfachen Verarbeitung relativieren sich die Kosten allerdings etwas.
Die Wahl des richtigen Dämmstoffs
Im Handel sind viele unterschiedliche Dämmstoffe erhältlich. Vergleichen lohnt sich in diesem Fall, damit man für die eigenen vier Wände die passende Wärmedämmung findet. Architekten, Fachplaner und Energieberater kennen die einzelnen Vor- und Nachteile ganz besonders gut und helfen bei der Auswahl des Materials für Fassadendämmung oder Dachdämmung.