Das Wurzelnlassen eines Asts nennt der Fachmann Stecklingsvermehrung. Damit die Zweige Wurzeln bilden, sind einige Punkte zu beachten.
Die Vermehrung über Stecklinge funktioniert folgendermaßen: Zunächst schneidet der Gärtner von der Mutterpflanze einen passenden Pflanzenteil ab. Dieser wird in Wasser oder Substrat eingebracht, bildet dort erste Wurzeln und wächst zu einer eigenen Pflanze heran. So leicht wie dieser Vorgang klingt, so viel Fingerspitzengefühl ist dabei gefragt.
Ast schneiden – Vorgehen und passender Zeitpunkt
Stecklinge gewinnt der Fachmann aus verschiedenen Pflanzenteilen. Gängig ist das Vermehren über die sogenannten Kopfstecklinge – sie bestehen aus der Triebspitze, dem Stängel und den Blättern. Beim Schneiden des Asts sind folgende Punkte zu beachten:
- Gesunden Trieb mit einer Länge von etwa zehn Zentimetern abschneiden.
- Reis nicht quetschen und mit einem scharfen Werkzeug schneiden.
- Kopfsteckling sollte nicht verholzt sein.
- Eventuell vorhandene Blüten oder Knospen vollständig entfernen.
- Die meisten Blätter abknipsen; nur wenig Laub stehen lassen – drei bis vier Blätter sind ausreichend.
- Vermehrung über Stecklinge das ganze Jahr über möglich; Frühling als optimaler Zeitpunkt. -
In Wasser wurzeln lassen
Das Bewurzeln funktioniert auf verschiedene Arten: im Wasser oder direkt im Substrat. Das Wurzelnlassen im Wasserglas hat den Vorteil, dass der Gärtner erste Wurzeln sofort sieht.
- Glas mit Wasser füllen.
- Ast mit der Schnittstelle ins Wasser stellen.
- Wegen Fäulnisgefahr darauf achten, dass keine Blätter im Wasser stehen.
- Steckling bei 20 bis 24 Grad Celsius kultivieren.
- Einen hellen Standort auswählen.
- Wurzelbildung nach zwei bis drei Wochen.
- Mit Umsetzen nicht zu lange warten – Pflanze sollte kein Wurzelknäuel bilden.
- Jungpflanze in geeignetes Substrat umpflanzen.
Wurzelbildung im Substrat
Anstelle von Wasser gelingt das Bewurzeln auch in Erde. Dabei sollte der Gärtner Folgendes beachten:
- Nährstoffarmes Substrat verwenden; zu viel Dünger greift die zarten Wurzeln an
- Beimengung von Perlit oder Sand empfehlenswert.
- Trieb direkt mit der Schnittstelle in die feuchte Erde setzen.
- Steckling sanft andrücken und befeuchten.
- Topf an einem hellen und warmen Standort aufstellen; direkte Sonneneinstrahlung meiden.
- Steckling und Topf mit einer transparenten Plastiktüte bedecken – fördert das Wachstum und hält die Feuchtigkeit.
- Substrat regelmäßig mit Wasser durchfeuchten.
- Beutel bei Bildung neuer Triebe entfernen.
- Kräftige Jungpflanzen in passendes Substrat und Pflanzgefäß umsetzen.
Ast wurzeln lassen – die Voraussetzungen müssen stimmen
Stimmen die Bedingungen, funktioniert die Vermehrung über Kopfstecklinge gut. Die Bewurzelung ist in Wasser und Substrat gleichermaßen erfolgreich.