Ein dichter Rasen ist keine Selbstverständlichkeit und erfordert viel Pflege, angefangen vom Vertikutieren übers Düngen bis hin zum Mähen.
1. Dichter Rasen durch richtiges Saatgut
Mit entscheidend für einen dichten Rasen ist das richtige Saatgut, denn nicht jede Rasensaat ist für jeden Garten geeignet. So unterscheidet man z. B. zwischen Gebrauchs-, Zier- und Schattenrasen. Gebrauchsrasen kommt am häufigsten vor, er ist relativ robust und pflegeleichter als beispielsweise Zierrasen, der extrem viel Pflege erfordert. Eine Rasenfläche, die komplett beschattet wird, ist als Schattenrasen zu behandeln. Hier sollte man sich immer für eine Schattenrasenmischung entscheiden. Direkte Sonne vertragen Schattenrasengräser in der Regel nur sehr schlecht. Beim Kauf von Rasensaat sollte man auf Produkte mit der Bezeichnung RSM (Regelsaatgutmischung) auf der Verpackung achten. Dabei handelt es sich in der Regel um getestetes Saatgut. Billigmischungen sind meist nicht empfehlenswert.
2. Rasen vertikutieren
Im Laufe der Zeit bildet sich durch Reste von Schnittgut und durch Pflanzenreste ein sogenannter Rasenfilz. Dieser behindert die Wasser- und Nährstoffzufuhr sowie den Luftaustausch, sodass sich Rasenkrankheiten ausbreiten können. Um diesen Filz zu entfernen, sollte der Rasen regelmäßig vertikutiert werden. Entsprechende Vertikutiergeräte können gegen eine Gebühr ausgeliehen werden. Vertikutieren sollte man mindestens einmal im Jahr am besten im März/April, gegebenenfalls auch ein weiteres Mal im August/September, um flach wachsende Unkräuter zu entfernen. Vor dem Vertikutieren sollten Rasen und Erdoberfläche möglichst abgetrocknet sein und auf etwa 3-4 cm abgemäht werden. Dann wird der Vertikutierer so eingestellt, dass er den Boden 3-5 Millimeter tief einritzt. Längere Zeit unbehandelter Rasen sollte sowohl in Längs- als auch Querrichtung vertikutiert werden. Um die feinen Rasenwurzeln nicht zu schädigen, sollte man nicht zu tief vertikutieren. Anschließend immer das Vertikutiergut entfernen und kahle Stellen im Rasen nachsäen.
3. Rasen düngen
Vor dem Düngen empfiehlt es sich, den Rasen zu lüften. Dabei wird mittels eines Rasenlüfters die oberste Bodenschicht aufgelockert, sodass Wasser und Nährstoffe besser zu den Rasenwurzeln gelangen können. Das Lüften ersetzt jedoch nicht das Vertikutieren, denn beim Lüften werden kein Rasenfilz und keine Unkräuter entfernt. Normaler Gebrauchsrasen sollte drei Mal im Jahr mit einem Langzeit-Rasendünger oder einem mineralischen Dünger gedüngt werden, beispielsweise im April, Juni und August. Je stärker der Rasen beansprucht wird, desto mehr Nährstoffe benötigt er. Da im Herbst der Kaliumbedarf besonders hoch ist, ist es sinnvoll, dem Rasen zusätzlich im Oktober einen speziellen Rasen-Herbstdünger zu verabreichen, dieser verfügt über einen besonders hohen Kaliumanteil. Bei Zierrasen sind zwei Düngungen im Jahr ausreichend, im Frühjahr und im Sommer. Schattenrasen unter Bäumen sollte mindestens drei Mal im Jahr gedüngt werden.
4. Sonstige Rasenpflege
Ein dichter Rasen sollte natürlich auch regelmäßig gewässert und gemäht werden. Der Wasserbedarf des jeweiligen Rasens hängt im Wesentlichen von der Witterung und der Bodenbeschaffenheit ab. Grundsätzlich sollte er bei Trockenheit 1-2 Mal in der Woche gründlich gewässert oder beregnet werden, sodass der Boden wurzeltief durchfeuchtet ist - bei andauernder Hitze und Trockenheit gegebenenfalls auch täglich. Wässern sollte man immer in den frühen Morgenstunden oder abends und nicht in der prallen Sonne, das würde die Gräser verbrennen. Ein dichter Rasen setzt natürlich auch das regelmäßige Mähen voraus, denn auch das fördert die Dichte. Die Schnitthöhe sollte sich immer zwischen 3,5 und 5 cm bewegen. Im Schatten sollte der Rasen nicht kürzer als 8-10 cm geschnitten werden. Wird er zu kurz geschnitten, macht ihn das anfälliger für Krankheiten. Der erste Mähvorgang im Jahr sollte im April erfolgen. Während der Hauptwachstumsphase von Mai bis Juni wird je nach Wachstum 1-2 Mal wöchentlich gemäht, im Sommer einmal wöchentlich oder alle 14 Tage. Der letzte Rasenschnitt des Jahres erfolgt im Herbst. Dann sollte der Rasen nicht kürzer als 5 cm gemäht werden.
5. Moos im Rasen
Bei regelmäßiger Pflege kann man einem Moosbefall weitestgehend vorbeugen. Ursachen für einen Moosbefall können eine unzureichende Bodenvorbereitung vor der Aussaat sein, ein zu tiefer Schnitt, Nährstoffmangel, eine minderwertige Saatgutmischung oder ein schwerer oder verdichteter Boden mit gleichzeitiger Staunässe bzw. ein zu niedriger pH-Wert des Bodens. Um das Moos zu entfernen, ist es sinnvoll, den Rasen zunächst zu vertikutieren. Nach dem Vertikutieren das Moos bzw. das Vertikutiergut restlos vom Rasen entfernen. Schwere und undurchlässige oder zu saure Böden können nach dem Vertikutieren mit Sand durchlässiger gemacht bzw. deren pH-Wert neutralisiert werden. Der pH-Wert des Bodens sollte idealerweise zwischen 6,5 und 6,8 liegen. Entsprechende Messgeräte hierfür gibt es im Baumarkt. Für schattige Bereiche sollte man ausschließlich speziellen Schattenrasen verwenden, um der Bildung von Moos vorzubeugen. Rasenflächen sind dauerhaft unterschiedlichen Strapazen ausgesetzt. Umso wichtiger ist die richtige Pflege. Sie ist der Grundstein für einen gesunden, dichten Rasen.