Baumschnitt: Kosten und Wissenswertes

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Bäume bedürfen regelmäßiger Kontrolle und Pflege – manchmal ist ein radikaler Baumschnitt unumgänglich. Ob Sie einen Obstbaum schneiden oder einen anderen Baum beschneiden lassen – die Kosten für Baumschnitte hängen immer vom Einzelfall ab. Die Preise für de Rückschnitt eines 18 Meter hohen Baums können, abhängig von Art, Beschaffenheit und Breite, zwischen 630 Euro und 1.800 Euro liegen.

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In diesem Artikel diskutieren wir:

  1. Vorteile von Baumschnitt und Schnittarten
  2. Was kostet ein Baumschnitt?
  3. Wissenswertes zum Baumschnitt
  4. Checkliste Baumschnitt
  5. FAQ - Häufige Fragen zum Thema Baumschnitt

Vorteile von Baumschnitt und Schnittarten

Obstbäume wie Apfel-, Birnen-, Pfirsich- und Kirschbäume profitieren von regelmäßigem Schnitt, um die Fruchtproduktion zu fördern, die Struktur der Krone zu erhalten und Krankheiten vorzubeugen.

Laubbäume wie Ahorn, Esche, Eiche und Linde können von einem gelegentlichen Erhaltungsschnitt profitieren, um tote oder kranke Äste zu entfernen, die Krone auszudünnen und die Form des Baums zu erhalten. Dasselbe gilt für Nadelbäume wie Fichten, Kiefern und Tannen. Hier kann durch Beschnitt außerdem die Krone ausgedünnt und das Risiko von Schäden durch Schnee oder Wind verringert werden.

Man unterscheidet daher auch verschiedene Arten des Baumschnitts:

  • Formschnitt
  • Erhaltungsschnitt
  • Erziehungsschnitt

Baumschnitt trägt nicht nur zur Förderung des Baumwachstums und zur Erhaltung der Gesundheit des Baums, sondern auch zur nachhaltigen Förderung der Artenvielfalt bei.

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Was kostet ein Baumschnitt?

Bäume im Garten müssen regelmäßig geprüft und gepflegt werden. Manchmal ist ein starker Schnitt nötig und es sollte ein Fachmann konsultiert und mit den Schnittarbeiten beauftragt werden, um beste Ergebnisse zu erzielen. Damit kann außerdem allfälligen Schäden, die infolge einer unsachgemäßen Behandlung entstehen könnten, vorgebeugt werden. Die Kosten für Obstbaumschnitt bzw. Baumschnitt können je nach Baumart, aber auch je nach Region und Anbieter variieren.

Mit welchen Preisen Sie rechnen müssen, lässt sich anhand der Maße des Baums sowie dessen Standort bestimmen. Viele Betriebe bieten eine Beratung vor Ort an, die zwischen 40 und 60 Euro kostet.

KostenKosten pro MeterBeispiel: Baum 18 Meter
von bis zu 20 Meter Höhe35 - 40 €630 - 720 €
besonders breite Bäume50 - 60 €900 - 1.080 €
großer Baum mit schwierigen Gegebenheiten90 - 100 €1.620 - 1.800 €
Gesamtkosten: 630 - 1.800 €

Diese Tabelle gibt einen Überblick über die möglichen Kosten für das Beschneiden eines Baums, abhängig von der Höhe, Breite und den Gegebenheiten, mit einer Gesamtkostenberechnung für einen Baum von 18 Metern Höhe.

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Baum beschneiden: Übliche Kosten für Baumrückschnitt und Obstbaumschnitt

Erziehungsschnitte junger Bäume führen Baumschulen oder Fachbetriebe für Garten- und Landschaftsbau durch. Diese rechnen in der Regel pro Stunde ab. Um einen Obstbaum von 3 Metern Höhe fachgerecht zu schneiden, ist mit 1 bis 2 Stunden Arbeitszeit zu rechnen. Der Stundensatz liegt je nach Anbieter zwischen 35 und 45 Euro.

Den Schnitt von höheren Bäumen führen spezielle Baumpfleger durch, die in der Seilklettertechnik geschult sind. Dabei können zusätzliche Kosten für den Baumschnitt von 45 bis 55 Euro anfallen. Wenn der Schnitt mittels Handsäge erfolgen kann, kostet dies zwischen 40 und 55 Euro pro Stunde. Falls eine Motorsäge nötig ist, fallen zwischen 75 und 90 Euro pro Stunde an. Ein Team mit zwei Fachkräften hat im Schnitt einen Stundensatz von 140 bis 180 Euro.

BaumArbeitskosten (pro Meter)Kosten pro Baum
Kirschbaum (5 Meter)50 - 60 €250 - 300 €
Platane (20 Meter)90 – 100 €1800 - 2000 €
Nadelbaum (7 Meter)35 - 40 €245 - 280 €

Diese Tabelle zeigt die Kosten für die Baumbeschneidung eines Kirschbaums, einer Platane und eines Nadelbaums in Ihrem Garten, basierend auf der Höhe der Bäume und den spezifischen Arbeitskosten pro Meter.

Kosten für den Baumschnitt im Detail

Das Schneiden eines einfachen Baums von bis zu 20 Metern Höhe kostet 35 bis 40 Euro pro Meter. Ein Beispiel hierfür ist ein gerade gewachsener Nadelbaum. Bei breiten Bäumen, wie zum Beispiel einem ausladend gewachsenen Kirschbaum, ist hingegen mit 50 bis 60 Euro pro Meter als Kosten für das Schneiden eines Obstbaums zu rechnen.

Handelt es sich um einen besonders großen Baum oder anspruchsvolle Schnittbedingungen, bewegen sich die Kosten bei 90 bis 100 Euro pro Meter. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn beim Baumschnitt das Risiko besteht, dass herabfallende Äste ein Gebäude beschädigen. Unter diesen Bedingungen kann es erforderlich sein, für den Baumschnitt eine Hebebühne zu nutzen, die ungefähr 100 Euro pro Tag kostet.

In den genannten Preisen ist zwar die Anfahrt enthalten, jedoch nicht der Preis für eine eventuelle Entsorgung. Je nach Holzart fallen hierfür zusätzliche Kosten an. Pro Kubikmeter können die Kosten bis zu 35 Euro betragen. Alternativ kann das Holz unter Umständen auch für den Eigenbedarf verwendet, zu Mulch bzw. Kompost verarbeitet oder verkauft werden.

Wissenswertes zum Baumschnitt

rung. Daher sollte der Betrieb bzw. Fachmann, der die Arbeiten ausführt, über entsprechende Zertifikate und Qualifikationen verfügen.

Wer darf Bäume schneiden?

Für große Bäume, die unter dem Schutz des Gesetzes stehen, ist in der Regel ein geprüfter Fachagrarwirt für Baumpflege und Baumsanierung (GFB) notwendig. Dieser hat einen Nachweis als „European Tree Worker“ (ETW) oder „European Tree Technician (ETT)“ und kennt sich in den Belangen des Natur-, Umwelt- und Unfallschutzes aus. Demgemäß kann er Baumschäden diagnostizieren, bewerten und beheben.

Bei hohen Bäumen muss der Baumpfleger gegebenenfalls klettern. Dies ist ihm nur erlaubt, wenn er mindestens einen Seilklettertechnikkurs Stufe A (SKT/A) absolviert hat. Mit dieser Qualifikation darf er mit einer Handsäge den Baumschnitt durchführen.

Um mit einer Motorsäge zu arbeiten, braucht der Baumpfleger den SKT/B-Nachweis. Nur damit ist er qualifiziert, große Äste und Teile des Stammes sicher abzuseilen.

Baum beschneiden: Hinweis zur Versicherung

Nicht ausreichend qualifizierte Betriebe haben oft nur unzureichende Haftpflichtversicherungen. Der Eigentümer des Baums muss in diesem Fall für Schäden aufkommen, die bei unsachgemäßer Pflege entstehen. Achten Sie daher unbedingt auf die Auswahl eines passenden Dienstleisters.

Baumschnitt: Relevante Angaben und Schnittarten

Um ein Angebot zu erstellen, muss der Betrieb diverse Informationen berücksichtigen. Er benötigt beispielsweise Angaben über die Art und die Höhe des Baums, um sich ein Bild vom Wuchs des Baums zu machen. Außerdem ist die Angabe des Stammumfangs relevant. Anhand dieser Angabe kann der Experte den Umfang der Arbeiten abschätzen. Dieser Wert ist zudem wichtig, wenn es darum geht, zu prüfen, ob der Baum dem Schutz des Gesetzes unterliegt.

Natürlich muss der Auftraggeber die Art des Baumschnitts festlegen: darunter fällt beispielsweise das Entfernen von Totholz, die Kronenpflege und die Kürzung der Kronenteile. Das Entfernen des toten Holzes bedeutet, dass der Baumpfleger nur trockene Äste entfernt, damit der Baum sich besser entfalten kann.

Die Kronenpflege beinhaltet außerdem das Auslichten der Krone, bei dem der Betrieb etwa 5 bis 10 Prozent überflüssiger Äste entfernt. Bei der Kürzung der Kronenteile gestaltet der Fachmann zusätzlich die Krone schlanker. Er kürzt die Äste dabei um bis zu 20 Prozent.

Auch die Umgebung des Baums ist für die Preisfindung wichtig. In welcher Entfernung befinden sich Pflanzen, Sträucher, Gebäude, Zäune, Mauern und Straßen oder Wege? Weiterhin ist wichtig zu prüfen, ob der Baum in der Nähe von Stromleitung oder Gleisen steht.

Umlage der Kosten eines Baumschnitts auf die Mieter

Vermieter dürfen vertraglich vereinbaren, die Pflege der Grünanlagen auf die Mieter umzulegen. Dabei ist eine Neuanlage oder Instandsetzung nicht umlagefähig. Ob die Kosten für Baumschnitt von Mietern zu übernehmen sind, hängt davon ab, ob es sich um regelmäßig anfallende Leistungen handelt.

Einen regelmäßigen Schnitt in einem festen Turnus von wenigen Jahren dürfen Vermieter an die Mieter weitergeben. Ein einzelner, tendenziell kostspieliger, radikaler Baumschnitt nach über 10 Jahren ist dagegen eine Instandsetzung und nicht umlageberechtigt.

Checkliste Baumschnitt

Den Baumschnitt planen:

  • Prüfen, welche Vorschriften zu beachten sind.
  • Art des Baums bestimmen und Höhe schätzen.
  • Stammumfang ausmessen.
  • Art des Baumschnitts festlegen.
  • Besonderheiten in der Umgebung erfassen (Gebäude, Wege, Leitungen).
  • Mehrere Fotos anfertigen.

Fachbetrieb für die Baumpflege suchen:

  • Arbeiten mit den ermittelten Daten ausschreiben und auf nötige Qualifikationen hinweisen.
  • Angebote vergleichen und auch Nachweise der Qualifikation achten.
  • Eventuell einen Besichtigungstermin vereinbaren.
  • Termin absprechen.
  • Wenn notwendig, Weg sperren lassen und Anwohner informieren.

Nach dem Baumschnitt:

  • Entscheiden, was mit dem Holz passiert (Entsorgung durch Dienstleister, Eigenbedarf, Verkauf)
  • Prüfen, ob Schäden entstanden sind. Diese beheben lassen.
  • Rechnung kontrollieren.
  • Baum nach Anweisung pflegen.

FAQ - Häufige Fragen zum Thema Baumschnitt

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Baumschnitt?

Da jeder Schnitt eine Verletzung des Baums darstellt, eignet sich dafür am besten die kalte Jahreszeit zwischen Oktober und März. Zu dieser Zeit haben sich die Säfte aus dem Baum zurückgezogen und die Gefahr, dass der Baum an der Schnittstelle ausblutet oder sich mit Krankheitserregern infiziert, ist deutlich geringer als in der warmen Jahreszeit. Wichtig ist, dass keine Frostgefahr besteht, da dies zusätzliche Schäden hinterlassen kann.

Was ist der Unterschied zwischen einem Erziehungs- und Erhaltungsschnitt?

Der Erziehungsschnitt erfolgt in der Regel im zweiten Pflanzjahr und sorgt für das typische Aussehen des Baums: Dadurch wird der Baum ausreichend durchlüftet und die Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlingsbefall wird minimiert. Beim ausgewachsenen Baum mit gut ausgebildeter Krone wird alle 2 bis 3 Jahre ein Erhaltungsschnitt durchgeführt. Dabei lichtet der Fachmann Äste aus, die zu dicht stehen oder andere Äste und Zweige im Wachstum behindern. Auch werden dabei abgestorbene Baumteile und Wassertriebe entfernt.

Wie viel Platz wird für den Baumschnitt benötigt?

Der Platzbedarf hängt jeweils von der Größe und vom Standort des Baums an. Da für größere Bäume unter Umständen eine Hebebühne zum Einsatz kommen muss, wird mehr Platz benötigt. Viele Betriebe bieten deshalb eine Beratung vor Ort, um individuelle Gegebenheiten im Vorfeld abzuklären.

Warum sollte die Baumkrone zurückgeschnitten werden?

Präventiv ausgeführte Rückschnitte, zum Beispiel als Kronenschnitt, tragen dazu bei, dass ein Baum lange erhalten bleibt. Durch das Ausdünnen zirkuliert die Luft im Innern der Baumkrone besser, was das Risiko von Krankheiten wie Pilzbefall minimiert. Zusätzlich zum Baumschnitt können Maßnahmen zur Kronensicherung wie Fixierungen ergriffen werden, um den Baumbestand zu schützen.

Was passiert mit den Schnittresten?

Die Kosten für eine eventuelle Entsorgung sind nicht pauschal in den Arbeitskosten enthalten. Je nach Holzart fallen hierfür zusätzliche Kosten an. Alternativ kann das Holz unter Umständen auch für den Eigenbedarf verwendet oder verkauft werden. Schnittreste können außerdem zu Mulch oder Kompost verarbeitet und im eigenen Garten wiederverwendet werden.

Muss ich für den Baumschnitt Gesetze beachten oder eine Genehmigung einholen?

Das Bundesnaturschutzgesetz sieht ein Schnittverbot vom 01. März bis zum 30. September vor. Ausgenommen sind davon Form- und Pflegeschnitte, sofern diese schonend ausgeführt werden. Daher ist es wichtig, diese Arbeiten einem Fachmann zu überlassen, der Schnittmaßnahmen im Einklang mit der Natur und den gesetzlichen Vorschriften durchführt. Zusätzlich gibt es zum Teil regionale Verordnungen, die unbedingt zu beachten sind. Als Mieter eines Grundstücks sollte zudem vorab die Genehmigung des Vermieters eingeholt werden.

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