Ohne eine professionelle Entwässerung kann die Außenhaut eines Gebäudes nicht vor dem Durchfeuchten schützen.
Die im Laufe eines Jahres auf das Dach fallenden Wassermassen müssen gezielt und schnell über Dachrinnen und Fallrohre abtransportiert werden.
Schäden an den Rinnen machen sich besonders bei Starkregen deutlich bemerkbar. Wenn das Wasser an einigen Stellen über die Rinne hinausfließt oder sich nasse Stellen an den Wänden zeigen, wird es Zeit sich mit dem Gedanken anzufreunden, eine neue Dachrinne montieren zu lassen.
Die Kosten hängen in erster Linie vom Material ab. Aber auch die Höhe des Gebäudes oder das umgebende Gelände hat Einfluss auf die Kosten des Austauschs.
Dachrinne montieren: Kosten im Überblick
Posten | Kupfer | Zink | Polyvinylchlorid (PVC) |
---|---|---|---|
Gerüst | 200 - 1.000 € | 200 - 1.000 € | 200 - 1.000 € |
Demontage + Entsorgung Altrinne | 200 - 300 € | 200 - 300 € | 200 - 300 € |
Montage 20 m | 160 - 200 € | 260 - 360 € | 160 - 200 € |
Material | 870 - 1.100 € | 270 - 350 € | 200 - 300 € |
Gesamtsumme | 1.430 - 2.600 € | 930 - 2.010 € | 760 - 1.800 € |
Beispiel
In der Tabelle sind die Kosten für eine Regenrinne von 20 Metern Länge mit zwei Ecken zusammengestellt.
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Um eine Entscheidung zu treffen, ist es hilfreich, die Kosten für das Material und die Montage getrennt zu betrachten. So wird deutlich, welche Kostenfaktoren zu beachten sind.
Materialkosten für Rinnen unterschiedlicher Art
Am günstigsten sind Dachrinnen aus Kunststoff. Pro Meter kosten sie vier bis sechs Euro, auch die Fallrohre liegen preislich in diesem Rahmen. Rinnen aus Zink kosten etwa acht bis zehn Euro, die Rohre sind für zehn bis zwölf Euro erhältlich.
Kupfer ist nicht nur am teuersten, sondern unterliegt auch deutlichen Preisschwankungen. Im Sommer 2016 bewegen sich die Preise für Kupferrinnen zwischen 22 und 28 Euro, Rohre kosten zwischen 21 und 27 Euro. Je nach Nachfrage kann der Preis stark sinken oder steigen.
Zusätzlich zu den Rinnen sind Halter erforderlich, sowie verschiedene Passstücke wie Innen- und Außenwinkel und Anschlüsse an das Fallrohr. Auch hier gibt es große Preisunterschiede je nach Material.
Bauteil | Kupfer | Zink | Polyvinylchlorid (PVC) |
---|---|---|---|
Rinne 1m/Weite 153 mm | 22 bis 28 € | 8 bis 10 € | 5 bis 6 € |
Fallrohr 1m/Durchmesser 80 mm | 21 bis 27 € | 10 bis 12 € | 3 bis 5 € |
Rinnenhalter | 12 bis 15 € | 1 bis 2 € | 2 bis 3 € |
Ecken | 20 bis 25 € | 18 bis 20 € | 9 bis 16 € |
Rinnenverbinder | 10 bis 12 € | - | 2 bis 5 € |
Schellen | 5 bis 8 € | 1 bis 2 € | 4 bis 6 € |
Rinnenstutzen (Ablauf) | 8 bis 12 € | 10 bis 15 € | 5 bis 7 € |
Endstück | 2 bis 3 € | 1 bis 2 € | 4 bis 6 € |
20 m Rinne, 2 Ecken, 2 Endstücke, Fallrohr 4 m, 4 Verbinder, 20 Halter. 3 Schellen | 870 bis 1.100 € | 270 bis 350 € | 200 bis 300 € |
Arbeitskosten fürs Montieren einer Dachrinne
In der Regel ist ein Gerüst erforderlich. Sofern ein ebener und befahrbarer Boden vorhanden ist, reicht ein Fahrgerüst, das etwa 200 Euro kostet. Falls ein Standgerüst nötig wird, können die Kosten deutlich höher liegen. Im Schnitt ist mit etwa 1.000 Euro zu rechnen.
Die Montage einer Rinne aus Kupfer oder Kunststoff ist günstiger als die einer Zinkrinne. Bei Zink sind Lötarbeiten erforderlich. Pro Meter ist bei PVC oder Kupfer mit 8 bis 10 Euro zu rechnen, bei Zink mit 13 bis 18 Euro.
Die Wahl des richtigen Materials für Dachrinnen
PVC ist nur unwesentlich günstiger als Zink. Dies liegt in erster Linie an den relativ teuren Formteilen wie Haltern, Verbindern, Ecken und Schellen. Moderne Kunststoffe sind beständig gegen UV-Licht, Regen und Chemikalien. Ihre Lebensdauer ist deutlich länger als fünf Jahre, wie vielfach angegeben. Allerdings reicht sie nicht an die Haltbarkeit von Zink oder Kupfer heran. Letztere sind oft nach 30 Jahren noch ohne Schaden.
Es stimmt nicht, dass Zinkrohre sich nicht an Kupferdächern anbringen lassen und umgekehrt. Es ist lediglich eine Trennschicht zwischen Dach und Rohr erforderlich. Diese ist aber auch erforderlich, wenn Metallrinnen an Stahlbeton angebracht werden.
Hausbesitzer können sich gut an den Gerüstkosten orientieren. Wenn diese hoch sind, macht es keinen Sinn, sich für PVC zu entscheiden. In solchen Fällen ist Kupfer die bessere Wahl, da das Anbringen sehr teuer ist.
Verzicht auf Formteile
Bei Kunststoffrinnen ist es möglich, preisgünstige Halter aus Metall zu verwenden statt aus PVC. Diese Lösung ist optisch wenig ansprechend und beeinträchtigt dieHaltbarkeit unwesentlich. Die mögliche Ersparnis ist gering. Verbinder, Ecken, Randstücke und Anschlüsse müssen auf jeden Fall zum System gehören, da sonst die Gefahr besteht, dass die Rinne nicht dicht ist.
Bei Zink besteht die Option, auf Ecken, Endstücke und spezielle Anschlüsse zu verzichten. Dies gilt auch für Kupfer. Bei diesem Material können Hausbesitzer sich auch gegen Verbinder entscheiden. Die Materialkosten sinken, wenn keine Formteile zum Einsatz kommen. Dafür erhöhen sich aber die Montagekosten, da der Handwerker vor Ort Löten, Zuschneiden und Biegen muss. Da in der Praxis diese Arbeiten kaum noch ausgeführt werden, fehlt es oft an Erfahrung, was zu Mängeln führen kann.
Information
Es stimmt nicht, dass Zinkrohre sich nicht an Kupferdächern anbringen lassen und umgekehrt. Es ist lediglich eine Trennschicht zwischen Dach und Rohr erforderlich.
In der Regel übersteigen die Kosten für die zusätzliche Arbeit die Ersparnis bei Weitem. Es lohnt also nicht, auf diese Teile zu verzichten.
Eigenleistungen sind bei der Dachrinnenmontage nicht angebracht
Eine fachgerechte Dachentwässerung setzt eine korrekte Montage der Rinne mit Gefälle voraus. Außerdem ist auf die richtige Anzahl von Haltern und Schellen zu achten. Aus diesen Gründen sollte die Montage durch einen Fachbetrieb erfolgen.
Der Aufbau hoher Gerüste obliegt ohnehin einem Fachmann. Aus diesem Grund können Hausherren lediglich bei niedrigen Gebäuden die Rinne selbst montieren. Es ist sicher nicht tragisch, wenn beim Anbringen einer Dachentwässerung von Garagen oder kleinen Hütten etwas schief geht. In diesem Bereich lassen sich Fehler schnell korrigieren. Bei einem größeren Gebäude sieht dies anders aus.
Checkliste zum Montieren von Dachrinnen
Vorbereitung:
- Maße des Gebäudes ermitteln.
- Anzahl der Ecken erfassen.
- Fallrohre planen.
- Kosten für das Gerüst abschätzen.
- Entscheidung über das Material treffen.
- Arbeiten ausschreiben.
- Auftrag erst nach Besichtigung durch den Betrieb und einem Kostenvoranschlag vergeben.
Am Tag der Montage:
- Platz für das Gerüst schaffen.
- Lagerplatz für das Material berücksichtigen.
- Für Strom am Arbeitsplatz sorgen.
Nach dem Anbringen der Dachrinnen:
- Wenn möglich, vom Gerüst aus die Arbeiten begutachten
- Beim nächsten Regen beobachten, ob das Wasser korrekt abfließt.
- Für Strom am Arbeitsplatz sorgen.
- Rechnung prüfen.
- Bei Bedarf zügig reklamieren.