Die Preise für Wasser sind hoch. Manch ein Gartenbesitzer fragt sich, ob er besser einen Brunnen bohren lässt, statt den Garten mit Trinkwasser zu benetzen.
Brunnen bohren: Kosten im Überblick
Posten | Kosten |
---|---|
6m Brunnenrohr mit Dichtungen und Filter | 120 – 180 € |
Bohren (pauschal) | 800 – 1.000 € |
Gesamtsumme | 920 – 1.180 € |
Beispielrechnung: Grundwasser in 6m Tiefe, Verrohrung der gesamten Strecke Die Kosten für eine Brunnenbohrung halten sich in Grenzen.
Die Kosten im Detail
Wie teuer der Bau des Brunnens ist, hängt von der erforderlichen Bohrtiefe und vom Bodengrund ab. Das Bohren verursacht deutlich höhere Kosten als das Material.
Preise für Brunnenrohre
Der gesamte Schacht muss mit Rohren versehen werden, damit sich nicht Oberflächen- mit Grundwasser vermischt. Pro Meter Brunnentiefe ist mit 20 bis 30 Euro für die Rohre zu rechnen. Wie tief der Brunnen verrohrt werden muss, kann nur ein Fachmann vor Ort entscheiden.
Die Kosten für eine Pumpe und deren Zuleitung sind in dieser Berechnung nicht enthalten.
Das kostet das Bohren
Wenn das Grundwasser in weniger als zehn Metern Tiefe zu erreichen ist, verlangen die meisten Brunnenbauer pauschal zwischen 800 und 1.000 Euro. Ist der Grundwasserspiegel deutlich niedriger, sind größere Rohrdurchmesser notwendig. Pro Meter fallen daher zwischen 110 und 150 Euro an.
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Generell ist den Behörden das Bohren anzuzeigen. Auch sollte im Vorfeld geklärt werden, in welcher Tiefe der Grundwasserspiegel steht.
Rechtliches zum Bohren von Brunnen
Die Regelungen sind in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. Außerdem sind die Gemeindesatzungen zu beachten. Die Gemeindeverwaltung oder die Untere Wasserbehörde gibt Auskunft über geltende Vorschriften.
In der Regel ist das Entnehmen von Grundwasser kostenlos erlaubt, wenn dieses wieder im Erdreich versickert. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn es zum Gießen des Gartens verwendet wird. Wenn das Wasser als Brauch- oder Trinkwasser dient, sind meist Abwassergebühren zu entrichten. Außerdem sind regelmäßig Kontrollen der Wasserqualität vorgeschrieben.
Die Höhe des Grundwasserspiegels
Information
Die Gemeinden, Wasserwirtschaftsämter oder untere Wasserbehörden haben oft Karten über die Lage von Grundwasservorkommen.
Sofern dieser nicht tiefer als zehn Meter unterhalb des Bodenniveaus liegt, ist eine Entnahme mit einer Saugpumpe möglich. Pro Meter Saugschlauch fallen etwa fünf Euro an, für Anschlüsse, Ventile und Dichtungen ist mit etwa 50 Euro zu rechnen. Pumpen gibt es bereits ab 60 Euro, Hauswasserwerke ab 150 Euro.
Bei größeren Tiefen muss eine Unterwasserpumpe das Wasser fördern. Daher sind breitere Rohre, elektrische Zuleitungen bis zur Pumpe im Erdreich sowie Schläuche erforderlich. Für die Installation ist mit etwa 50 Euro pro Meter zu rechnen, Pumpen gibt es ab 100 Euro.
Die Gemeinden, Wasserwirtschaftsämter oder untere Wasserbehörden haben oft Karten über die Lage von Grundwasservorkommen. Brunnen in der Nachbarschaft sind ebenfalls ein Hinweis der hilfreich ist. Erfahrene Firmen können auch am Gelände abschätzen ob oberflächennahes Grundwasser vorhanden sein kann.
Checkliste für die Durchführung einer Brunnenbohrung
Planung der Brunnenbohrung:
- Prüfen, ob und unter welchen Bedingungen der Brunnenbau erlaubt ist.
- Klären, in welcher Tiefe Grundwasser liegt.
- Entscheiden, wofür das Wasser verwendet werden soll.
Fachbetrieb beauftragen:
- Arbeiten mit genauen Angaben über das Gelände ausschreiben.
- Wenn möglich eine Probebohrung zum Festpreis vereinbaren.
- Bohrung und Bau des Brunnens beauftragen.
Abschließende Arbeiten:
- Pumpe anschließen lassen.
- Brunnen in Betrieb nehmen.
- Anweisungen der Handwerker beachten (zu Beginn sind meist nur geringe Entnahmemengen möglich).
FAQ - Häufige Fragen zum Thema Brunnen bohren
Was muss beim Brunnen bohren beachtet werden?
Als Hauptquelle der öffentlichen Trinkwasserversorgung steht das Grundwasser unter besonderem gesetzlichem Schutz. Daher dürfen bei Baumaßnahmen wie einer Brunnenbohrung im Grundwasser keine Schadstoffe freigesetzt werden. Brunnen sollten deshalb unbedingt sach- und fachgerecht von einer professionellen Brunnenbaufachfirma gebohrt werden, da schon kleine Fehler große Verunreinigungen des Wassers nach sich ziehen können.
Wo sollte ein Brunnen gebohrt werden?
Vorrausetzung für eine geeignete Bohrstelle ist die Lage in einem begrünten, unbefestigten Bereich und die Zuführung von Strom und Wasserleitung. Entscheidend ist am Ende nicht nur die Lage, sondern vor allem die Tiefe des Brunnens. Der Brunnen muss zudem an einem Standort errichtet werden, an dem dauerhaft jeder potenzielle Schadstoffeintrag ins Grundwasser verhindert wird.
Wie tief sollte ein Brunnen sein?
Die Bohrtiefe ist von Region zu Region unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Grundwasserstand und den Bodenverhältnissen ab. Viele Bundesländer stellen detaillierte bis zu tagesaktuellen Werten über die lokalen Grundwasserstände zur Verfügung, die kostenfrei online abgerufen oder bei der Wasserbehörde, beim Wasserversorger oder bei einem ortsansässigen Brunnenbauer erfragt werden können. Der lokale Grundwasserstand entscheidet darüber, ob ein Brunnen im eigenen Garten möglich ist. Außerdem ist er neben dem Bodengrund maßgeblicher Faktor für die Kosten.
Welche Pumpe wird für einen Brunnen benötigt?
Die Wahl der Pumpe richtet sich nach der Brunnentiefe: Sofern der Grundwasserspiegel nicht tiefer als zehn Meter unterhalb des Bodenniveaus liegt, ist eine Entnahme mit einer Saug- oder Kreiselpumpe möglich. Bei größeren Tiefen wird eine etwas kostspieligere Unterwasser- beziehungsweise Tauchdruckpumpe benötigt. Welche Pumpe für den Brunnen geeignet ist, entscheidet der verantwortliche Brunnenbauer.
Wie wird ein Brunnen gereinigt?
Für das Spülen eines Brunnens wird eine leistungsstarke Pumpe eingesetzt, dessen Hochleistungsmotor tausend Liter Wasser pro Minute umwälzen kann. Welche Pumpe sich am besten für die Reinigung des jeweiligen Brunnens eignet, kann ein professioneller Brunnenbauer am besten feststellen.
Muss ein Brunnen genehmigt werden?
Brunnenbohrungen mit dem Ziel, Grundwasser zu schöpfen, unterliegen oftmals der Genehmigungspflicht und müssen dementsprechend bei der zuständigen lokalen Behörde, der unteren Wasserbehörde, angemeldet werden. Eine ungenehmigte Brunnenbohrung gilt als Ordnungswidrigkeit und kann zu einer hohen Bußgeldstrafe führen. Bitte erkundigen Sie sich im Vorfeld bei Ihrer zuständigen lokalen Wasserbehörde.
Kann das Brunnenwasser getrunken werden?
Herkömmlicherweise wird das Brunnenwasser zur Garten- oder Hausbewässerung verwendet. Damit das Wasser bedenkenlos getrunken werden kann, muss die Qualität des Brunnenwassers offiziell im Labor überprüft und als Trinkwasser freigegeben worden sein – gegebenenfalls sind Aufbereitungen des Wassers notwendig, bevor es als Trinkwasser verwendet werden kann. Ohnehin ist die regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität sowie die regelmäßige Wartung und Pflege des Brunnens vorgeschrieben.
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